Bayern – Den Sprung nach der WM von der U19-Nationalmannschaft zur U23 haben Luis Rüger (FC Stern München; oben auf dem Foto) und Daniel Wipfler (Red Hocks Kaufering; vorne 3. v. links) geschafft. Vergangene Woche testeten sie in Finnland gegen die U19 der Gastgeber. Wenige Tage später waren dann auch die deutschen Herren an gleicher Stelle im Einsatz.
„Auf dem schnellen Tempo macht Floorball noch mal mehr Spaß“, zeigt sich Rüger hernach begeistert von den gesammelten Eindrücken. Sich an die hohe Geschwindigkeit anzupassen, habe gut geklappt, ist der Angreifer zufrieden. Nachdem er am Dienstag beim 5:13 zum Auftakt ein Tor beisteuerte, legte er beim 4:8 tags darauf zwei Treffer und die Auszeichnung zum deutschen Man of the Match nach.
Von einem „super Erlebnis“ spricht auch Wipfler. Das zweite Spiel samt längeren Führungsphasen sei, trotz wieder mäßigerem Schlussdrittel, eine gute Reaktion auf die die Pleite vom Vortag gewesen. Dass er erstmals nach zwei Jahren als Flügel wieder eine etwas ungewohntere Position bekleidete, habe er ordentlich gemeistert – gefehlt habe es aber noch an der Abstimmung innerhalb der Reihe.
“Das Trainingslager hat uns sehr viel weitergebracht.” (U23-Nationaltorwart Henrik von Wangenheim)
Mit Torwart Henrik von Wangenheim (ganz vorne rechts), U19-Nationaltorwart bei der WM 2021, war ein weiterer Spieler mit bayerischen Wurzeln für die deutsche U23 im Einsatz – er hatte beim FC Stern München seine Sportart für sich entdeckt, ehe die Familie in die Schweiz zog. Der heute 20-Jährige hütete das Tor im auch seiner Einschätzung nach schwächeren ersten Spiel. Insgesamt habe das Trainingslager sein Team deutlich weitergebracht.
Mit Tino von Pritzbuer und Moritz Leonhardt: Auch deutsche Männer im Einsatz
Quasi die Klinke in die Hand gab die U23 an die Herren im finnischen Leistungssportstützpunkt Erikkilä. „Da ist wirklich an alles gedacht“, bestätigt Moritz Leonhardt das Prädikat, das Wipfler der Anlage gibt: „unglaublich“.
Etwas gedämpfter fällt hingegen Leonhardts sportliches Fazit aus. Zwar kassierte seine Reihe beim 1:13 gegen die U23 der Gastgeber lediglich zwei der Gegentore. „Meine Bindung zum Spiel war aber nicht so gut.“ Wie schon die U23 berappelte sich die Herren-Nationalmannschaft erst im zweiten Spiel, das 5:7 endete. „Da hätte ich zwei, drei Chancen besser nutzen müssen“, sieht Leonhardt insgesamt aber eine deutliche Steigerung auch bei sich selber. Alles in allem zufrieden mit sich ist Tino von Pritzbuer (früher Kaufering, jetzt UHC Waldkirch-St.Gallen). „Defensiv konnte ich meiner Linie viel Stabilität geben. Offensiv war mein Game leider oft nicht genau genug.“
“Die Spiele waren sehr wertvoll für unsere spielerische Entwicklung.” (Tino von Pritzbuer)
Die Basis, um als Team die nächsten Schritte zu machen, sei gegeben, erklären beide: „Es hat Spaß gemacht, war eine tolle Atmosphäre mit coolen Leuten, die gemeinsam eine gute Zeit hatten“, so Leonhardt. Die Mannschaft könne viele Lehren aus dem Wochenende ziehen, findet von Pritzbuer. „So qualitativ gute Spiele so früh in einer zweijährigen WM-Kampagne sind neu für uns und sehr wertvoll für unsere spielerische Entwicklung.“
U19 in Naumburg
Nicht zum Ländervergleich in Finnland, sondern zum Lehrgang in Naumburg sind die deutschen U19-Damen. Mit dabei ist Amelie Wagner von den SF Puchheim.