Vor der U19 WM: Startklar für Frederikshavn

Bayern – Jonas Fellner (Teamfoto hinten, 7. v. links) weiß noch ganz genau, wann Thomas Berger (Mitte, 3. v. links) anrief: Am 22. März, 19.14 Uhr, zeigte das Display seines Telefons die Nummer des Floorball-Chefbundestrainers. „Ich bin mega froh, für Deutschland auflaufen zu dürfen“, freut der 17-Jährige sich auf die U19-WM, die für sein Team am Mittwoch, 26. April, mit dem Aufeinandertreffen mit der Schweiz (16.30 Uhr) beginnt. So wie der Landsberger schlüpfen dann auch seine Kauferinger Teamkollegen Daniel Wipfler (hinten, 2. v. rechts) und Luis Rüger (Mitte, 6. v. links; Erstlizenz beim FC Stern München) sowie Jacob von Wangenheim (vorne, 3. v. links), Spieler bei GC in Zürich mit Münchener Wurzeln, ins Trikot mit dem Bundesadler auf der Brust.

Jonas Fellner: „Darauf habe ich drei Jahre hintrainiert“

Jonas Fellner. (Foto: FD/Kalytta)

„Seit drei Jahren habe ich auf dieses Ziel hintrainiert“, fiebert Angreifer Fellner dem Turnier der weltbesten Junioren vom 26. bis 30. April im dänischen Frederikshavn entgegen. Entsprechend akribisch beackerte er in den letzten Wochen noch jene Baustellen, die Berger ihm für die finale Vorbereitung aufgezeigt hatte.

Marco Keß, Captain der Bundesligamannschaft der Red Hocks, für die Fellner in der abgelaufenen Saison in 21 Spielen auf elf Tore und sieben Vorlagen kam, traut seinem jungen Mitspieler ein erfolgreiches Turnier zu: „Jonas ist ein Torjäger mit starkem und präzisen Schuss“, lobt er zudem dessen gutes Spielverständnis. „Offensiv ist er ein Unterschiedsspieler.“

Den Werdegang Fellners, der zwischenzeitlich auch eineinhalb Jahre für den Nachwuchs des UHC Waldkirch-St.Gallen in der Schweiz spielte,  über die gesamte WM-Kampagne hinweg begleitet hat Bundestrainer Ruben Seilnacht (Mitte, 4. v. links). „Jonas hat wirklich ein ganz besonderes Händchen vor dem gegnerischen Tor“, lobt der Bundesassistenztrainer. Der Landsberger werde auch bei der WM den oder anderen Verteidiger noch überraschen.

Luis Rüger: Die bestmögliche Vorbereitung

Luis Rüger. (Foto: FD/Kalytta)

Zweimal pro Tag arbeitete Luis Rüger zuletzt an seiner Form. „Das macht jeder so“, ist er überzeugt, dass das gesamte Team sich bestmöglich vorbereitet hat. Seine bayerischen Mannschaftskollegen bestätigen das. Unterstützung kam dabei vom Staff mit Trainingsplänen, Videoanalysen und so weiter. Rüger selbst kämpft derzeit auch noch mit dem FC Stern in den Playoffs der 2. FBL – für die Münchener geht das Rennen um den Bundesligaaufstieg direkt nach der WM weiter.

Der Angreifer sei auf wie neben dem Feld stets für Überraschungen gut, charakterisiert ihn sein Vereinstrainer Jann Zurbuchen. „Stets positiv gestimmt, mit Flausen im Kopf, ein positiver Chaot.“ Keß, Mitspieler bei Rügers Zweitverein Kaufering, sieht in dem 18-Jährigen einen Scorer mit gutem Zug zum Tor. „Er ist physisch sehr präsent und trotzdem wendig, somit auch stark im Anlaufverhalten.“ Einsatzfreudigkeit und Torgefahr hebt auch Bundes-Co Seilnacht angesprochen auf Rüger hervor. Gerade in schwierigen Spielen sei auf ihn Verlass „und wir wissen, dass er offensiv auch mal selbst die guten Aktionen erzwingen kann“.

Der so Gelobte, der in dieser Saison in 14 Spielen elf Tore und vier Vorlagen in der 1. FBL verbuchte (2. FBL mit München: 15/44/29), weiß um seine Stärken und sieht dem  internationalen Highlight selbstbewusst entgegen: „Ich merke schon, dass ich einer der Leistungsträger bin.“ 2021 blieb der WM-Traum noch unerfüllt. Umso größer war die Freude über die Zusage für das diesjährige Turnier, die Rüger schon im Oktober erreichte.

Daniel Wipfler: Der besondere Spirit einer WM

Daniel Wipfler. (Foto: FD/Kalytta)

Seinen Beitrag dazu leisten, dass sich die Mannschaft über die Vorrunden-Etappen Schweiz, Slowakei (Donnerstag, 10 Uhr) und Schweden (Freitag, 16.30 Uhr) immer besser ins Turnier hangelt, will auch Daniel Wipfler (Kaufering; 1. FBL 22/23: 21 Spiele, acht Tore, sieben Vorlagen).

Als Center seiner Reihe als auch Motivator nimmt sich der 17-Jährige aus Weil vor, Verantwortung zu übernehmen und für Stabilität zu sorgen. „Seine Zuverlässigkeit zeichnet ihn aus“, attestiert Keß. Wipfler sei ein Spielmacher mit herausragender Stocktechnik, könne das Spiel sehr gut lesen. Wie sieht es Bundes-Co Seilnacht? „Bei Dani ist klar, dass er mit guter Übersicht und Abschlussqualität das Team spielerisch sehr bereichert. Wir hoffen, dass er genau diese Stärken an der WM einbringt und sich in den entscheidenden Momenten dann gleichzeitig auch noch an den Gegenspielern festbeißt.“

Beim deutschen Klassenerhalt in Brno war Wipfler bereits als Küken dabei und erlebte, „wie sich die Mannschaft bei solch einem außergewöhnlichen Event noch Tag für Tag formt und einen besonderen Spirit entwickelt“, erinnert er sich zwei Jahre später.

Jacob von Wangenheim: Erfahrung und Führungsqualität

Jacob von Wangenheim. (Foto: FD/Kalytta)

Schlussmann hinter Daniel Wipfler und seinen Kollegen war 2021 Henrik von Wangenheim. Nun, zwei Jahre später, verteidigt Bruder Jacob mit dem Bundesadler auf der Brust. Der 19-Jährige ist glücklich, dass er mit einer gelungenen Generalprobe beim Polish Cup im Februar trotz Verletzungshistorie noch sein WM-Ticket löste. „Er musste sich durch mehr Rückschläge kämpfen als die meisten Mitspieler”, bestätigt Bundesassistenztrainer Seilnacht. Drei Jahre, nachdem er als Sechsjähriger beim FC Stern München angefangen hatte, war von Wangenheim mit seiner Familie in die Schweiz gezogen; dort spielt er nun für die U21 des GC Zürich. Seine Erfahrung, die er in den dortigen Nachwuchsligen sammelte, will der Abwehrmann in die Waagschale werfen und vorangehen. Von Wangenheim sei einer, der seiner Mannschaft unter Druck Sicherheit gibt, lobt Seilnacht. „Wir sind froh, dass er dabei ist.”

Für das deutsche Team haben die heißen Tage am gestrigen Donnerstag mit dem Pre-Camp in Scheersberg in der Nähe von Flensburg begonnen.

Beitragsfoto: FD/Kalytta

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