Kaufering – Die Süddeutsche Meisterschaft, das Final Four, im Kauferinger Sportzentrum: Zwei Spiele am Samstag, zwei am Sonntag, 6./7. April – dann ist der stärkste Floorball-Regionalligist 2024 im Süden ermittelt. Nach dem Aufeinandertreffen der gastgebenden Red Hocks Kaufering 2 mit der Sportvg Feuerbach (13 Uhr) stehen sich die PTSV United Lakers Konstanz und die SG Nordheim/Augsburg (16 Uhr) gegenüber. Tags darauf steigen die Duelle um Bronze (11 Uhr) und Gold (14 Uhr). Vorab geben die Vertreter der jeweils zwei besten bayerischen und baden-württembergischen Teams ihre Erwartungen zu Protokoll. Gastgeber Kaufering überträgt alle Partien im Livestream.
Servus Nils, als amtierender Champion gebührt Euch das erste Wort: Wie bewertet Ihr als SG Nordheim/Augsburg Eure bisherige Saison und was habt Ihr beim Final Four vor? Wie man als bayerischer Vize süddeutscher Meister wird, wisst Ihr ja noch.
Nils Sedelmeier (SG Nordheim/Augsburg): „Den zweiten Platz in Bayern haben wir heuer schlussendlich souverän geholt. Wir hatten zwar einige holprige Spiele, aber was mich neben unserer voraussichtlich vollen Besetzung fürs Final Four zuversichtlich stimmt, ist, dass einige junge Spieler in dieser Saison wichtige Erfahrung sammeln konnten. Am Samstag im Halbfinale geht es darum ein sauberes Spiel abzuliefern, ja nicht leichtfertig reinzugehen. In einem Finale am Sonntag ist dann alles möglich – das haben wir schon öfter gezeigt.“
Wie lief’s bei Feuerbach als baden-württembergischem Vize?
Florian Fetzer (Sportvg Feuerbach): „Sehr erfreulich. Schon am vorletzten Spieltag haben wir uns den zweiten Platz gesichert und uns somit das dritte Jahr in Folge für die SDM qualifiziert. Wir merken auch, dass das Niveau unserer Liga allgemein ansteigt, sodass beinahe alle unserer Gegner auch mal ein Bein stellen konnten. Mehrere Spiele konnten wir allerdings innerhalb eines Drittels noch zu unseren Gunsten drehen. Zwei Niederlagen hatten wir nur gegen die Tabellenersten Konstanz. Unserem Trainer Denis Striukov steht ein kompakter, aber gut zusammengewachsener Kader aus ‚Alteingesessenen‘, jugendlichen Eigengewächsen und etablierten extern dazugekommenen Spielern zur Verfügung. Es ist an der Zeit, dass wir mal ins Finale einziehen!“
Stichwort Finale: Da war in den vergangenen beiden Jahren kein baden-württembergischer Vertreter dabei. Wie brecht Ihr als United Lakers Konstanz und dortiger Champion heuer diese Serie, Janik und Felix?
Janik Loosli/Felix Kinder (Spielertrainer United Lakers Konstanz): „Wir werden auf einen breiteren und erfahreneren Kader zurückgreifen können im Vergleich zum letzten Jahr. Nach nun zuletzt diversen kleineren Verletzungen und Ausfällen im Team können wir pünktlich mit nahezu allen Spielern und Spielerinnen antreten. Das Ziel muss es sein, nochmals das Optimum aus uns rauszuholen.“
Ihr seid zum zweiten Mal hintereinander in Eurer Liga Meister geworden. Nur eines von zehn Spielen verloren, mit Abstand die beste Abwehr – das gibt Rückenwind, oder?
Loosli/Kinder: „Die erfolgreiche Titelverteidigung und somit die Qualifikation zur Süddeutschen Meisterschaft hatten wir uns klar zum Ziel gesetzt. Wir hatten während der Saison immer mal wieder kleinere Dämpfer zu verarbeiten, aber im Großen und Ganzen dürfen wir zufrieden sein und können behaupten, eine solide und mehrheitlich überzeugende Saison gespielt zu haben.“
Überzeugend sind auch die Statistiken deiner Red Hocks, Tom. Volle Punktausbeute, defensiv ebenfalls starke Zahlen, zwischenzeitlich einen starken Lauf im FD-Pokal und jetzt der Heimvorteil auf Eurer Seite. Wie bewertest du den bisherigen Saisonverlauf?
Tom Richardon (Trainer Red Hocks Kaufering 2): „Die bisherige Saison ist für uns trotz Ausfällen und damit einhergehenden Reihenumstellungen, die das Team wirklich sehr gut kompensiert hat , sehr gut gelaufen, in Liga und Pokal. Wir kämpfen gerade wieder mit ein paar gesundheitlichen Ausfällen. Wenn alle fit sind, werden wir mit unserer guten Mischung aus Jugend und Erfahrung ein breit aufgestelltes Team aufbieten. Unser Ziel: sehr guten Floorball spielen und soweit kommen wie möglich.“
So etwas wie Veteranen beim Süddeutschen Final Four seid Ihr von der Sportvg Feuerbach – ihr seid jetzt zum dritten Mal am Stück dabei. Gibt Euch das einen Wissensvorsprung?
Fetzer: „Was wir über unsere Gegner wissen, ist, dass Kaufering 2 seit drei Jahren ganz vorne in ihrer Liga mitspielt und schon vor zwei Jahren ein verhängnisvoller Gegner war. Mit viel Teamzusammenhalt und geschickter Verteidigung könnte es uns dieses Jahr gelingen, sie zu knacken. Je nach Ausgang der Halbfinals stehen dann entweder die SG Nordheim/Augsburg oder die United Lakers Konstanz an. Erstere sind uns durch ein sehr körperliches Auftreten in Erinnerung geblieben, letztere punkten immer durch ihr schnelles und präzises Spiel.“
Gleich die Frage an Euren Halbfinalgegner Kaufering: Was wisst Ihr nach einem Jahr Abwesenheit von der Süddeutschen Meisterschaft über die baden-württembergischen Vertreter, Tom?
Richardon: „Dass es spannende Herausforderungen werden, egal welches Spiel es wird.“
Im zweiten Halbfinale stehen sich Konstanz und Nordheim/Augsburg gegenüber. Eure Gedanken dazu und darüber hinaus?
Sedelmeier: „Über Konstanz wissen wir leider recht wenig, obwohl wir letzte Saison im Halbfinale aufeinander getroffen sind und wir wie Feuerbach zum dritten Mal am Stück dabei sind. Wir erhoffen uns ein spannendes Spiel. Feuerbach und Kaufering hingegen sind bekannt. Gegen Kaufering wäre es die letzte Chance, diese Saison nochmal unser Können zu beweisen und zu zeigen, dass wir auch mit dem ersten bayerischen Platz mithalten können.“
Loosli/Kinder: „Wir kennen natürlich Feuerbach aus unserem Ligabetrieb, die Spiele sind stets umkämpfte und spannende Aufeinandertreffen. Gegen das Team Nordheim/Augsburg haben wir letztes Jahr im Halbfinal gespielt. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir mit dem hohen Pressing zu kämpfen hatten. Von Nordheim/Augsburg erwarte ich eine talentierte und wahrscheinlich verjüngte Mannschaft, die zielstrebiges und direktes Floorball spielen will. Die Red Hocks Kaufering sind für uns das unbekannteste Team. Wenn man sich aber den Saisonverlauf ansieht, muss man anerkennen, dass sie schlicht eine dominante Saison gespielt haben. Wir wollen unsere Stärken ausspielen, welche uns während der gesamten Saison ausgezeichnet hat. Wenn wir uns an den taktischen ‚Fahrplan‘ halten und bereit sind dorthin zu gehen, wo es auch mal weh tut, ist alles möglich.“
Beitragsfoto: Manhart
