Großbeeren – Der eine Moment in der Overtime war es, der die Schere zwischen dem alten Titelträger Kaufering und dem neuen Champion Bonn bei der Deutschen Meisterschaft der U17-Floorballer schlussendlich auseinandergehen ließ. Während die Red Hocks durch das 4:5 nach Verlängerung das Halbfinale verpassten, setzten die Dragons ihren Weg auf den Thron fort. Dennoch ist das Trainerteam vom Lech mit dem Wochenende in Großbeeren durchaus einverstanden.
„Wir wurden den beiden vermeintlich stärksten Teams zugelost“, sah sich Kauferings Coach Bernhard Wagner in der Gruppenphase bestätigt. Gegen den TSC Wellingsbüttel, souveräner Qualifikant aus der Region Nord-West, kam erst nach fünf Minuten im zweiten Drittel Bewegung auf die Anzeigetafel, als die an diesem Wochenende noch häufiger erfolgreiche Kombination Tom Zöllner und John Blümke den Spielstand auf 1:0 stellte. Auch im weiteren Verlauf des ausgeglichenen Spiels taten sich beide Mannschaften mit dem erfolgreichen Abschluss schwer; Wagner lobt die Defensivarbeit und den Willen, jeden Schuss zu blocken. Das entscheidende Gegentor fiel allerdings zur Unzeit, denn 18 Sekunden vor Spielende fand Wellingsbüttel den Weg zum 2:3. In Hinblick auf den Halbfinaleinzug musste nun ein Sieg her.
Nach dem ersten Durchgang gegen Bonn lagen die Red Hocks allerdings 0:2 zurück. Wieder lobt Wagner den Kampfgeist seiner Mannschaft, denn kurz vor Schluss waren es die Kauferinger, die 4:3 vorne lagen. Gut eineinhalb Minuten vor der Sirene fiel dann aber doch noch der Ausgleich und nur rund eine halbe Minute war die Verlängerung alt, als es wieder entscheidend einschlug. „Zweimal unglücklich verloren“ – das sei durchaus bitter, gibt Wagner zu.
Gegen den Gastgeber FBC Havel lagen die Red Hocks tags darauf in der Partie um den fünften Rang bereits mit 7:2 vorne, als der Einbruch kam. Die dünne Personaldecke sei spürbar gewesen, verweist Wagner darauf, dass im Lauf des Wochenendes verletzungsbedingt nicht einmal mehr ganz zwei Reihen zur Verfügung standen. Mit letzter Kraft brachten die Kauferinger ein 8:7 über die Ziellinie. Angreifer Tom Zöllner war mit sieben Toren und zwei Vorlagen aus drei Spielen der fleißigste Punktesammler des Turniers.
„Mit diesem jungen Team – zwei Drittel des Kader kamen aus der U15 – eine U17-DM zu spielen und diese Ergebnisse zu erzielen, zeigt uns sehr deutlich, welche Qualität und Motivation vorhanden ist“, lobt Wagner. Mehrere der älteren Spieler hatten vorab urlaubs- oder prüfungsbedingt abgesagt. „Eine geschlossene Teamleistung und der Kampfeswille haben uns sehr weit gebracht.“ Am Ende habe es auch am Glück gefehlt. „Auf die Leistungen dieses Wochenendes können wir aber sehr stolz sein.“
Im Kader: Jonathan Krevet (K), Leon Wagner (T), Jule Rummel, Antonia Pianski, Tom Zöllner, Vincent Kliemann, John Blümke, Finn Weber, Lukas Trieb, Ronja Trieb, Jonas Rubenwolf