Vierter Spieltag der Regionalliga: Kaufering überwintert als alleiniger Spitzenreiter

Bayern – In der Regionalliga Bayern zeichnet sich immer deutlicher ein Dreikampf um die vordersten beiden Plätze ab. Derzeit haben dabei die Red Hocks Kaufering die Nase vorn, sie sind nach dem 5:4-Sieg im Duell der Zweitvertretungen gegen den direkten Konkurrenten FBC München erstmals in dieser Saison alleiniger Spitzenreiter. Weiterhin auf dem Sprung ist die aktuell auf Rang zwei vorgerückte SG Nordheim/Augsburg, die sich mit 8:2 gegen Puchheim schadlos hielt. Die Sportfreunde führen derweil die zweite Tabellenhälfte an, in der nun die SG Nürnberg/Regensburg und die Lumberjacks Rohrdorf die ersten Punkte einfuhren; beide trennten sich 3:3.

VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. FBC München 2 (5:4)

„Das letzte Drittel war unser bestes“, sind sich Kauferings Torwart Dominik Fellner und Angreifer Tom Zöllner einig. „Mental und körperlich haben wir uns da Vorteile erarbeitet“, schildert der junge Schlussmann. Zwei gut herausgespielte Tore seien es dann gewesen, die schlussendlich den Unterschied machten: Zunächst fand Ferdinand Reichenberger in Marco Tobisch einen erfolgreichen Abnehmer, um aus dem 3:3-Pausenstand wieder eine Führung zu machen (44.), dann brachte Zöllner knapp fünf Minuten vor der Schlusssirene weiteren Abstand zwischen beide Teams. Münchens erneuter Anschluss durch Maxim Zhushman (59.) reichte nicht mehr, um den Sieg der Red Hocks noch abzuwenden.

Diese hatten eingangs des Spiels schon nach einer Minute jubeln dürfen, als Dominik Thiel (Foto: Archiv/Manhart) erfolgreich abschloss. „Eine gute Einzelaktion“, schildert Fellner. Diese war auch wichtig, denn richtig gut reingekommen sei sein Team nicht. Dennoch waren es die Kauferinger, die durch Lukas Wexenberger (17.) nachlegten. Dass Imo Ziemendorf 14 Sekunden vor der ersten Pause noch verkürzte, war für die einen völlig unnötig, für die anderen moralisch von ganz großer Bedeutung – je nach Perspektive.

Denn der FBC hatte im zweiten Durchgang weiterhin Antworten parat: Marc Lipperts 3:1 hatte so dank Lukas Cordes nur gerade einmal 22 Sekunden Bestand, zur Hälfte des Spiels sorgte Alesandro Jantscher dann für den Ausgleich – ehe Kaufering die Partie im letzten Durchgang wieder zu seinen Gunsten drehte. „Ein sehr hartes Spiel, in dem wir den Kampf erfolgreich angenommen haben“, fasst Zöllner zusammen.

„Dass wir weiterhin ungeschlagen und an der Tabellenspitze bleiben, haben wir geschafft“, sieht Fellner das Tagesziel erreicht. Lang werden die Füße in der spielfreien Zeit bis zum Pokalachtelfinale am 20. Januar und dem nächsten Regionalligaspieltag tags darauf nicht hochgelegt, so Zöllner. „Unser Direktpassspiel und den ersten Ballkontakt müssen wir sauberer hinkriegen.“

Lumberjacks Rohrdorf vs. SG Nürnberg/Regensburg (3:3 n.V.)

Eine Reise in die Vergangenheit haben die Lumberjacks Rohrdorf angetreten. Zwar noch nicht dem Ergebnis nach, aber in personeller Hinsicht: Nur sechs fitte Feldspieler kamen gegen die SG Nürnberg/Regensburg zusammen. Umso bitterer, dass ein zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Vorsprung nicht hielt und der erste Saisonsieg 13 Sekunden vor Ende des letzten Drittels aus den Händen glitt. „Ärgerlich, aber über weite Strecken lieferten wir ein gutes Spiel und müssen mit dem Punkt zufrieden sein“, findet Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler.

Der Plan der Lumberjacks war angesichts der kaum vorhandenen Wechselmöglichkeiten wohl alternativlos: „Tief stehen, die SG das Spiel machen lassen“, bringt es Tiefenthaler auf den Punkt.

Das gelang zunächst hervorragend. Nürnberg/Regensburg kam im ganzen ersten Abschnitt nur zu einem Schuss aufs Tor von Philip Irmak. „Wir hatten starke Defizite im Spielaufbau, haben den Ball nicht wirklich halten können, während Rohrdorf wirklich stark verteidigt und seinerseits den Ball gut hat laufen lassen“, räumt SG-Sprecher Matthias Germscheid ein – die Nachteile einer Spielgemeinschaft: „Wir trainieren eben nicht zusammen“. So sei die Ausbeute zur Pause mit dem 1:0 durch Martin Smit nach einem Freischlag fast noch etwas mager ausgefallen, findet Tiefenthaler.

Der zweite Abschnitt brachte keinerlei Eintragungen auf dem Spielberichtsbogen hervor. Die Statik der Partie änderte sich aber: Nürnberg/Regensburg kam besser ins Spiel, sein eigenes Team habe immer mehr Körner liegen gelassen, schildert Rohrdorfs Spielertrainer.

Tiefenthaler selbst legte dann im Schlussdurchgang nach (46.), auf den raschen Anschluss der SG reagierte Rohrdorf besonnen. Die Führung hielt und wuchs drei Minuten vor Schluss sogar noch durch Valentin Coric an. Dann nahm der Thriller endgültig Fahrt auf.

Die SG holte ihren Torwart vom Feld. Abpraller, Nachschuss, 3:2. „Wir haben uns stark zurückgekämpft“, lobt Torschütze Germscheid sein Team. Die Krönung der finalen Druckphase übernahm dann Martin Drienovsky, er hatte auch schon zum 2:1 für die SG getroffen.

Schade für Rohrdorf, aber immerhin: „In der torlosen Verlängerung fanden wir wieder zu unserem Spiel“, so Tiefenthaler, dessen Team am 21. Januar auf Kaufering trifft. Die SG ihrerseits steht dann Puchheim gegenüber. „Bis dahin müssen wir an unseren Abschlüssen arbeiten“, blickt Germscheid voraus.

SF Puchheim vs. SG Nordheim/Augsburg (3:8)

Kamen die beiden vorangegangenen Spiele des Tages mit insgesamt gerade einmal einer Strafzeit aus, rückten die Special Teams in der Schlusspartie mehr in den Mittelpunkt. Siebenmal ging es auf die Strafbank, allein fünfmal hob das Schiedsrichtergespann den Arm, um Puchheim eine Unterzahl zu bescheren.

So war es ein Powerplaytor, das die schwäbischen Gastgeber nach einem 1:1 aus dem Anfangsdrittel im zweiten Abschnitt in die Spur brachte: Jonas Knaus (24.) verwertete die Überzahl, bei numerisch gleicher Stärke legten Marek Sedelmeier (26.) und Michael Holzinger (27.) dann in rascher Abfolge nach, 1:4.

„Dass wir diesmal unsere Möglichkeiten in Überzahl nutzen, hatten wir uns so vorgenommen“, erklärt SG-Trainer Armin Sedelmeier. Die nächste Einladung dazu flatterte kurz nach Maximilian Hagers 2:4 (30.) ins Haus: Binnen einer Minute erhielten zwei Puchheimer eine Zwangspause, nur 13 Sekunden waren dann für Peter Kecheles 2:5 (35.) nötig.

Und Nordheim/Augsburg kann es auch in Unterzahl: „Im letzten Drittel trafen wir zum 2:6 damit war klar, dass wir das Spiel von da an im Griff hatten“, so Sedelmeier. Auf Knaus‘ Shorthander (48.) folgten noch ein weiteres Knaus-Tor (53.) und der Endstand durch Phillip Hofer (57.). Dann war Schluss.

„Die nächsten beiden Gegner heißen München und Kaufering, unsere direkten Konkurrenten in der Tabelle“, sieht Sedelmeier nach der staden Zeit eine heiße Saisonphase auf die Regionalliga zukommen.

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