Augsburg – Die NUT‘s 04 melden sich zurück: Nach dem Punktgewinn in der Vorwoche gegen Rohrdorf fuhren sie am Samstag den ersten Dreier ihrer Regionalliga-Saison ein. In einem intensiven Spiel behielten die Nürnberger gegen Gastgeber Augsburg mit 8:5 die Oberhand. Eine wesentlich deutlichere Angelegenheit war das Aufeinandertreffen zweier zweiter Mannschaften – die Reserve der Red Hocks Kaufering setzte sich mit 18:0 gegen die des FC Stern München durch.
FC Stern München 2 vs. Red Hocks Kaufering 2
Aus Gründen der Transparenz: Der Autor dieses Textes war als Spieler beteiligt.
Jung und wild war in dieser Partie nur eine Mannschaft: Während Tabellenführer Kaufering seinen Talenten erneut einige erfahrene Kräfte wie Maximilian Falkenberger, Lukas Wexenberger und Justus Wende zur Seite stellen sowie auf die bundesligaerfahrenen Raphael und Tizian Heinzelmann bauen konnte, bot Schlusslicht München weitaus weniger Erfahrung auf. Dem Spielgeschehen war das anzusehen, mit Drittelergebnissen von 0:5, 0:7 und 0:6 spulten die Red Hocks ihr Pensum recht souverän ab.
Dazu kam die Breite des Kaders: Standen den Kauferingern über weite Strecken drei Reihen zur Verfügung, waren es bei den Münchenern kaum zwei komplette. „Wir wollten kompakt stehen, die Mitte schließen und dann über mehrere Stationen auslösen“, erklärt Stern-Trainer Sönke Grimpen. Geklappt habe das nur bedingt.
Anders freilich die Herangehensweise beim Gegner: Kontrolle bei eigenem Ballbesitz, keine Freiräume für gegnerische Konter, fasst Torwart Moritz Ballweg (Beitragsbild; Foto: Finkenzeller) zusammen, der gemeinsam mit seinem Kollegen Jonas Schweyer über die jeweils halbe Spieldauer dazu beitrug, dass das übergeordnete Ziel, „die Null“, bis zum Ende stand.
Startschuss zum Zwischensprint
Höhen und Tiefen gab es trotz dem einseitigen Verlauf auch bei diesem Unterfangen: Zur Mitte des Spiels begann die Partie zu verflachen, ehe Nina Opitz‘ 0:8 den Startschuss für eine Kauferinger Fünf-Tore-Serie binnen drei Minuten gab.
„München hatte nur wenige Aktionen auf unser Tor“, schildert Ballweg. Im letzten Drittel investierte der FC Stern nochmals mehr, um das Minimalziel eines eigenen Treffers noch zu erreichen, doch bei Schweyer, der wie Münchens ungleich mehrbeschäftigter Schlussmann Simon Hermannsdorfer zum Man of the Match gekürt wurde, war Schluss.
Die Red Hocks sind nun zwei Wochen spielfrei. „Es gibt keinen Grund jetzt übermütig zu werden“, blickt Ballweg auf das Aufeinandertreffen mit dem TV Augsburg am 3. April voraus. „Darauf bereiten wir uns jetzt mit klarem Kopf vor.“
Wegfallende Hallenkapazitäten
Für den FC Stern geht es schon am Samstag gegen Nürnberg weiter. „Wir haben es Kaufering unnötig einfach gemacht“, will Grimpen den Hebel ansetzen. Einfach werden Korrekturen im Training nicht, „denn wegen Hallensperrungen für Flüchtlinge werden wir nur einen Notbetrieb ermöglichen können“. Ein Umstand, der zur Zeit auch in Ingolstadt und Rohrdorf gilt und vielerorts noch bevorstehen könnte.
NUT`s 04 Nürnberg – TV Augsburg
Auf einmal hatte Nürnberg wieder Oberwasser. Schien es mit dem Augsburger Ausgleich zum 4:4 zur Mitte des Spiels (33.) so, als gehe dem schmalen NUT‘s-Kader die Luft aus, stellten die Gäste mit einem Kraftakt die Zeichen erneut auf Sieg.
Schon der Start war nahezu optimal für die Franken verlaufen; Marius Merz‘ Anschlusstreffer (9.) nach Toren Tomas Chaloupeks (6.) und Joshua Plattens (8.) konterten Moritz Schewe (13.) und David Petz (17.) – und zwar im wahrsten Sinne: Immer wieder sorgte Nürnberg, das zwischenzeitlich auch einen Penalty verschoss, nach Ballgewinn mit kraftvollen Vorstößen für Gefahr. „Wir wussten, dass sie vor allem darüber oder über lange Bälle die Bande entlang beziehungsweise halbhoch ihr Glück versuchen“, erklärt TVA-Spielertrainer Daniel Nustedt. Das zu unterbinden klappte bis dahin aber kaum. Daniel Kehne verkürzte per kurzem Bogenlauf bis zur Pause immerhin noch auf 4:2 (18.).
Zurück auf dem Feld kehrte etwas Struktur beim TVA zurück. Nustedt sah einen „guten Spielfortsatz“, „wir sind recht einfach nach vorne gekommen“. Dort fehlte zwar bisweilen die Durchschlagskraft – der Spielertrainer verweist unter anderem auf das verletzungsbedingte Fehlen Oliver Beers und Marek Sedelmeiers –, doch Augsburg verdiente sich den Ausgleich. Ein Doppelschlag durch Michael Holzinger (32.) und Johannes Metzger (33.) – 4:4. Die Partie schien nun den vorgezeichneten Gang zu nehmen, die Serie schneller Treffer war aber noch nicht vorbei.
Erneuter Rückstand
„Für mich der Knackpunkt, wir geraten da durch individuelle Fehler erneut ins Hintertreffen“, bedauert Nustedt, dass das Unentschieden gerade einmal 19 Sekunden Bestand hatte. Schewe brachte Nürnberg den erneuten Vorsprung und das Momentum zurück, Petz (36.) und Chaloupek (39.) legten nach. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich war der Augsburger Rückstand zur zweiten Pause im Vergleich zum ersten Durchgang noch angewachsen.
Erneut Cahloupek (45.) stellte sogar noch auf 8:4, mehr als einen Treffer Nils Sedelmeiers (50.) brachte der TVA nicht mehr auf die Anzeigetafel. „Wir haben offensiv schlechte Entscheidungen getroffen, den schlechten Pass in eine kompakte Mitte gespielt oder Abschlüsse in den gegnerischen Block gesetzt, statt wie geplant von hinter dem Tor über schnelle Verlagerungen für Räume zu sorgen“, ärgert sich Nustedt. „Individuell hatte heute einfach keiner seinen besten Tag.“
Ob seine Augsburger nun zurück in die Spur finden, das stellen die Rohrdorfer auf den Prüfstand. Beide Teams treffen am 19. und am 26. März aufeinander. Einen heißen Kampf um die Spielkontrolle verspricht Lumberjacks-Verteidiger Valentin Coric. „Wir müssen uns erst einmal auf die Basics in der Verteidigung konzentrieren, einige Dos und Don’ts festlegen“, blickt indes Nustedt voraus.
Die NUT‘s 04 treffen an den kommenden beiden Wochenenden auf Stern München 2.
Ein Artikel samt Bildergalerie zum Spiel Nürnberg vs Augsburg findet sich auch beim Portal Sport in Augsburg.