Bayern – In der laufenden Saison der 1. FBL wird es mindestens einen bayerischen Absteiger geben. Sowohl der FBC München als auch die Red Hocks Kaufering haben ihre Serien im Playdown-Halbfinale verloren.
Der Matchball wurde nicht verwandelt: Nach einer 4:6- sowie einer 3:5-Niederlage bei Blau-Weiß 96 Schenefeld gehen die Playdowns für die Red Hocks Kaufering weiter. Beide Teams lieferten sich erneut zwei enge Spiele mit wenigen spielerischen Glanzpunkten, dafür aber viel Kampf und auch einigen Fehlern. Zunächst in Schlagdistanz, ließen die Kauferinger in beiden Partien im Lauf des letzten Drittels abreißen.
Kaufering: Matchball vergeben
Ein Plus an Ballbesitz erkannte Angreifer Enge Nguyen auf Seiten seiner Red Hocks. Doch: „Beim Abschluss haben uns Präzision und ein bisschen auch das Glück gefehlt“. Das wurde zum Bumerang, denn aufgrund Kauferinger Ballverluste kam Schenefeld in eigener Halle immer wieder zu Kontern und infolgedessen auch zu Toren. Kauferinger Treffer von Ferdinand Reichenberger (14., 55.), Benedikt Föhr (28.) und Martin Rieß (60.) in Spiel zwei sowie von John Blümke (17., 57.) und Tobias Hutter (24.) in Spiel drei reichten nicht, um etwas aus dem hohen Norden mitzunehmen. Dazu kamen vier ungenutzte Powerplays.
Der vorne zu betreibende Aufwand zu hoch, die hinten begangenen Fehler zu einfach – bedeutet in Summe, dass die Playdowns nun für die Red Hocks weitergehen.
München: Offensiv zu harmlos
Schlecht seien schon die personellen Vorzeichen gewesen, schildert FBC-Spielertrainer Julian Rüger mit Blick auf die Partie beim TV Schriesheim, in die sein Team mit einem 0:1-Serienrückstand gegangen war. Mit ihm selbst sowie Bruder und Topscorer Luis Rüger, Sebastian Unterberger und Lukáš Kunz fehlten vier Stammkräfte. Dazu kam das alte Leid der offensiven Harmlosigkeit.
„Wir haben verdient verloren, von uns kam viel zu wenig, das muss man leider so klar sagen“, räumt Rüger ein. Zwar habe man sich gut vorbereitet – zwei Treffer reichten aber nicht, um in Schriesheim zu bestehen. „Und die waren beide in Überzahl erzielt“, so Rüger über die Powerplaytore von Maxim Zhushman zum 2:1 (5.) und Lovis Sturm zum 4:2 (56.). Aus dem laufenden Spiel heraus fand die Offensive zu selten zu ihrem Rhythmus. „Wir haben nach wie vor viele Probleme etwas zu kreieren.“
Dazu kam eine Unterlegenheit in Sachen physischer Präsenz. „Schriesheim hat körperlich sehr viel Gegenwehr geleistet, das ist dann gerade für unsere jungen Spieler schwierig“, so der Coach.
Bayerisches Playdown-Finale
Nun kommt es erneut zum bayerischen Duell zwischen dem FBC München und den Red Hocks Kaufering. Der Verlierer der Serie steigt direkt in die 2. FBL ab, der Gewinner erhält die Chance sich über die Relegation mit dem Zweiten der zweiten Liga zu retten.
Der Tabelle nach sei sein FBC das favorisierte Team, weiß Rüger. „Die bisherigen Spiele in dieser Saison waren eng, auch die kommenden werden eng bleiben“, blickt Münchens Spielertrainer voraus. „Es sind viele Emotionen drin.“ Wünschenswert sei es dennoch, die Serie möglichst schnell über die Bühne zu bringen um sich dann schnellstmöglich den Relegationsspielen widmen zu können. Auch im Kauferinger Lager ist man auf die bayerisch-bayerischen Entscheidungsspiele gespannt. „Wir sind ready“, verspricht Nguyen.
Beitragsfoto: Archiv/Finkenzeller