Servus Federico, Mission Titelverteidigung von der Titelverteidigung geht in die heiße Phase. Mit Blick auf den Kader: alle dabei?
Vanoni: „Fast. Der Kader kommt dem der Sommertrophy sehr nah, bis auf einzelne Änderungen: Zwei verletzte Spieler sind raus, dafür sind mit Jeremias Probst (SV Amendingen) und Cem Beischl (FBC München) zwei talentierte 2010er neu dabei.“
Wie schauen die letzten Vorbereitungen aus und wie habt Ihr den Weg bis hierher gestaltet?
Vanoni: „Jetzt, in der Woche unmittelbar vor der Winter-Trophy, haben wir nochmal einen zweitägigen Zusammenzug, am Freitag reisen wir dann nach Holzbüttgen. Nach der Sommerpause ging es mit einem ersten Lehrgang im Oktober los, den wir genutzt haben um den Kader etwas zu verbreitern. Einerseits, um alte und neue Spieler zu sichten. Andererseits auch, um zu kompensieren, dass wir immer wieder Spieler zur Nationalmannschaft abstellen.“
Stichwort Sichtung: Wie blicken die Landestrainer auf die neue Spielbetriebssaison?
Vanoni: „Jede zweite Saison ist immer ganz spannend, da der ältere Teil der Spieler, also in unserem Fall Jahrgang 2008, bereits in der U17 und im Herrenbereich spielt. Jahrgang 2009 ist wiederum noch in der U15 spielberechtigt. Zwischen beiden Jahrgängen kommt es so oftmals zu großen Unterschieden: Manche 2008er spielen nur U17 auf dem Kleinfeld, andere trainieren oder spielen bereits in der Bundesliga. Wenn es möglich ist, sollten alle natürlich möglichst viel Großfeld spielen und das in einer spielerisch fordernden Umgebung, am besten in der Herren Regionalliga. Denn es gibt leider zu wenige U15/17-Spieltage auf dem Großfeld, um sich nur damit spielerisch weiterzuentwickeln. Generell sieht man in der U15, welche Teams seit Jahren gute Jugendarbeit leisten und welche dies eher haben schleifen lassen. In Bayern gibt es eine klare Top Drei, danach kommt erstmal lange nichts mehr. Diese drei Vereine stellen auch 15 der 20 Trophyspieler. In Baden-Württemberg spielen die 2008er auch schon bei den Herren, Kleinfeld und Großfeld. Sich früh daran zu gewöhnen gegen ältere Spieler zu spielen, das ist immer eine gute Sache.“
Würdest du für eine Regeländerung plädieren? Dass auch schon U15-Endjahrgänge im Erwachsenenbereich mitspielen dürfen?
Vanoni: „Nein, das wäre auf jeden Fall zu früh. Das Ziel sollte sein, dass jeder ambitionierte Verein in Süddeutschland ein U17-Großfeldteam stellen kann. Zusätzlich dazu können talentierte 2009er bei einer Herren-Regionalligamannschaft mittrainieren, um sich dort an das Tempo zu gewöhnen und von erfahrenen Spielern lernen zu können.”
Die letzten beiden Trophysiege sind jeder für sich auf recht kuriose Weise zustande gekommen. Sowohl jener beim Abschlussturnier des Jahrgangs 2006/07 als auch der bei der Premiere der 2008/09er. Können oder Glück?
Vanoni: „Ein wenig Glück gehörte die letzten beiden Trophys sicherlich dazu, aber wie Hermann Gerland sagt: ‚Immer Glück ist Können!‘. Gerade im Sommer war es über das gesamte Turnier gesehen schon eine sehr souveräne Vorstellung und der Gameplan, eine gute Balance zwischen Defense und Offense zu halten, ging voll auf. An der Wintertrophy werden wir versuchen, in den einzelnen Spielen von Beginn an da zu sein, um es nicht noch einmal so spannend zu machen!“
Wie schlägt sich dieses Ansinnen taktisch nieder? Anspruch des Trainerteams wird es sicherlich sein, die Findungsphase nun abgeschlossen zu haben und weiter eine Handschrift zu implementieren?
Vanoni: „Die Sommertrophy als erstes großes Event mit diesem Kader hat uns als Truppe extrem zusammengeschweißt. Die Team-Chemie ist eine ganz besondere und wir haben uns auf jeden Fall gefunden! Auf taktischer Ebene haben wir seit der Trophy vor allem im offensiven Bereich zugelegt und den Spielern Lösungen für schwierige Spielsituationen gegeben. Die letzten Feinabstimmungen stehen jetzt noch an.“
Also: Ziel Trophy-Sieg?
Vanoni: „Ich erwarte vier andere Landeskader, welche sicherlich ihre Lehren aus der letzten Trophy gezogen haben. Unterschätzt werden wir sicherlich nicht, jeder will den Titel. Ganz logisch ist aber, dass wir die Trophy ein weiteres Mal verteidigen wollen. Außerdem wollen wir mutigen, attraktiven Floorball spielen – mit gewohnter defensiver Disziplin und offensiver Power!“
Beitragsfoto: Floorball Deutschland
