Bayerns Bundesligisten: München lässt Taten folgen, Red Hocks noch nicht – Deutliche Niederlage für Ingolstadt

Bayern – Angekündigt hatten es beide, durchgezogen hat es bisher aber nur der FBC München: Der Ansage, die guten Leistungen der Hinrunde nun in der Rückrunde auch in Punkte umzumünzen, klappte gleich am vergangenen Samstag. Mit einem 7:8 bei Spitzenteam MFBC Leipzig fuhren die Münchener einen Sieg ein. Anders die Red Hocks, die zuhause gegen die Berlin Rockets eine vermeidbare Niederlage kassierten. In der 2. FBL Süd/West nahm das Gipfeltreffen zwischen Tabellenerstem und -zweitem derweil einen deutlichen Verlauf.

1. FBL: MFBC Leipzig vs. FBC München (7:8)

Im zweiten Drittel schien alles den bereits bekannten Gang einzuschlagen: Nach einem guten ersten Durchgang und einem Münchener 2:3 zur Pause durch Luis Rüger (4.), Yannik Zölzer (12.) und Sebastian Unterberger (18.) schossen plötzlich die erfahrenen Gastgeber schärfer, plötzlich lag der MFBC Leipzig vorne. Doch wer glaubte, im zuletzt auf Münchener Seite öfter problematischen Schlussabschnitt – zumal mit nur zwölf Feldspielern und einem Torwart angereist – nehme das Spiel endgültig einen klaren Verlauf, sah sich getäuscht. Umso höher sei die Leistung, die nun folgte, anzusehen, freut sich Münchens Neu-Routinier Torben Kleinhans.

Denn fast über das ganze letzte Drittel hinweg ließ sein Team keinen Einschlag im eigenen Netz mehr zu. „Wir wollten kompakt verteidigen, blocken – und das hat sehr sehr gut funktioniert.“ Vorne stellten Arthur Sobe (43.), Rüger (50.) und Zölzer (58.) auf 6:8, der Leipziger Anschluss rund eine Minute vor der Schlusssirene und der darauffolgende Schlussspurt gaben dem Spiel keine erneute Wendung mehr. „Wir haben die Wechsel und unser Timeout (57., d. Red.) zum richtigen Zeitpunkt vollzogen“, findet Kleinhans – auch das ein Zeichen von gewachsener Reife.

Am kommenden Wochenende steht dem FBC ein Doppelspieltag bevor: Am Samstag (17.30 Uhr) geht es daheim gegen Bonn und tags darauf nach Berlin (16 Uhr). „Beim Heimspiel brauchen wir jeden möglichen Fan und in Berlin einen breiten Kader, der die gleiche Mentalität wie in Leipzig an den Tag legt“, appelliert Kleinhans an Münchens Unterstützer und ans Teams.

1. FBL: VfL Red Hocks Kaufering vs. Berlin Rockets (5:9)

Die Special-Teams! Bei keiner einzigen von vier Berliner Strafen brachten die Kauferinger den Ball im gegnerischen Tor unter. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison waren die Red Hocks, bei denen Taktgeber Daniel Wipfler ausfiel, bei numerischer Überzahl zu harmlos. Ganz anders die Gäste: Viermal musste einer der Roten auf die Strafbank, dreimal schepperte es.

„Plötzlich lagen wir mit drei, vier Toren hinten“, schaut Angreifer Moritz Leonhardt aufs gebrauchte letzte Drittel. Die späte Aufholjagd, die beispielsweise zuletzt gegen München gelang, blieb diesmal aus. „Das klappt halt auch nicht immer“, bedauert Leonhardt – denn nachdem der gute Rhythmus des ersten Drittels im zweiten schon abflaute, sei im letzten Durchgang auf Kauferinger Seite kaum noch ein Fluss zustande gekommen. „Da hat sich das Spiel nicht mehr gut angefühlt und wir haben uns durch Strafen immer wieder rausgebracht.“

Gleich im ersten Drittel traf Benedikt Föhr doppelt. Insgesamt machten die Red Hocks aber zu wenig aus ihren Chancen. (Foto: Archiv/Finkenzeller)

Dabei sah Leonhardt seiner Mannschaft lange im Vorteil. Tore Benedikt Föhrs (3., 10.) und Benedikt Richardons (19.) brachten die Red Hocks mit einem 3:2 in  die erste Pause; auch das 4:5 am Ende des zweiten Abschnitts – auf Kauferinger Seite hatte Martin Rieß (32.) eingenetzt – waren noch keine ganz schlechte Ausgangssituation. „Wir waren lange gut in den Zweikämpfen, hatten die besseren Abschlüsse“, fasst Leonhardt zusammen, „haben aber zu wenig daraus gemacht“.

„Das Trainerteam stellt uns jede Woche gut auf den kommenden Gegner ein, wir müssen aber auf dem Feld auch das umsetzen, was wir uns vornehmen“, findet Kapitän Marco Keß. In den letzten Spielen habe sein Team oftmals den Faden verloren – so auch am Samstag.

2. FBL Süd/West: Tollwut Ebersgöns vs. ESV Ingolstadt Schanzer Ducks (14:2)

So richtig prickelnd waren schon die Vorzeichen des nominellen Spitzenspiels bei Tollwut Ebersgöns nicht für die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt. „Zahlreiche Leistungsträger waren verletzt oder krank“, schaut Spielertrainer Max Eberle (Beitragsfoto: Archiv/Olenik) auf seinen auf zehn Feldspieler und zwei Goalies zusammengeschmolzenen Kader. Unter anderem fehlte Offensivmotor Michael Bachmann.

Die Devise daher: hinten sicher, nach vorne flott. „So wäre es durch den Druck von Ebersgöns eh gekommen“, zeigt sich Eberle pragmatisch. Das klappte ordentlich; die drei Gegentore des ersten Drittels zu einem jeweils schwierigen Zeitpunkt (1., 19., 20., d. Red.) verbucht der Spielertrainer in der Kategorie ‚unglücklich‘. Ein Treffer Tim Rossiés (20.) hielt die Schanzer Ducks auf Tuchfühlung.

Und wer weiß, wie das Spiel weiter verlaufen wäre, hätte es dieses eine maue Ingolstädter Powerplay zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht gegeben? „Ebersgöns konnte drei Viertel seiner Unterzahl in Ballbesitz bleiben und sogar ein Tor erzielen“, ärgert sich Eberle. Kein Anschlusstreffer, stattdessen das 4:1 – und ab da ging es bergab. Ingolstadt setzte zwar noch einen Freischlag direkt ins Tor, kassierte aber auch noch eine Zehnminutenstrafe gegen Jochen Kleinbauer. „Ebersgöns nutzte nun im zweiten Durchgang konsequent jeden Torschuss und erzielte insgesamt sieben Treffer“, fasst Eberle zusammen.

Diese Flut wurde im letzten Abschnitt zwar wieder etwas begrenzt, doch der Endstand zeichnet ein klares Bild. „Tiefpunkt war dann das unnötig harte Einsteigen eines Ebersgönsers eine Minute vor Spielende beim Stand von 14:2 gegen einen unserer Nachwuchsspieler, der sich dabei verletzte“, ist Eberle bedient.

„In den nächsten Wochen kommen einige wichtige Partien uns zu, die es zu gewinnen gilt“, blickt der Ingolstädter Spielertrainer nun den Aufeinandertreffen mit Mainz, Frankfurt und Rennsteig entgegen, die allesamt noch vor Weihnachten anstehen. Den Anfang macht der Auftritt am kommenden Samstag bei Liganeuling Mainz (18 Uhr).

Übrigens: Am kommenden Samstag, 2. Dezember, steigt auch Bayerns vierter Bundesligist ins Ligageschehen ein: Der FBC München trifft in der 2. FBL der Damen in Potsdam auf den FBC Havel und die Red Devils Wernigerode.

 

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