Ereignisreiche Wochen in der Regionalliga: Nach dem Trab im Schweinsgalopp

Bayern – Ein Spieltag im September, einer im Oktober – das Auftaktprogramm kam heuer recht luftig daher. Jetzt aber wechselt die Regionalliga vom Auf- in den Schweinsgalopp: Binnen zwei Wochen folgen die Spieltag drei, vier und fünf und damit das komplette Restprogramm der Hinrunde. Eine Phase also, die für den weiteren Saisonverlauf prägend werden dürfte. Los geht es am morgigen Samstag mit den Partien Red Hocks Kaufering 2 gegen SG Nürnberg/Regensburg, SG Nordheim/Augsburg gegen Lumberjacks Rohrdorf und SF Puchheim gegen FBC München 2.

Red Hocks Kaufering 2 vs. SG Nürnberg/Regensburg

Dass das Rennen um das süddeutsche Final4 kaum Ausrutscher verzeiht, bekam Kauferings Reserve in der vergangenen Saison vor Augen geführt. „Das ist noch in den Köpfen“, sagt Torwart Tom Heubeck über jene damalige Niederlage gegen Nürnberg/Regensburg, die wohl den Sprung auf einen der zwei vordersten Ränge kostete. Die SG sei immer für eine Überraschung gut; dass hier der Tabellenerste auf den -letzten trifft – angesichts der erst zwei absolvierten Spiele nur eine trügerische Momentaufnahme.

“Nürnberg/Regensburg ist immer für eine Überraschung gut.” (Kauferings Torwart Tom Heubeck)

„Wir sind hochmotiviert und haben uns in den letzten Spielen ein gutes Gefühl erarbeitet“, blickt Kauferings Trainer Tom Richardon auf sein Team. Die ein oder andere Verletzung aus den Auftaktpartien sei mittlerweile auskuriert. „Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen und erarbeitet haben“, erachtet er den Kauferinger Saisonstart mit fünf Siegen aus zwei Liga- und drei Pokalpartien als „im Allgemeinen gut“.

Richtig in die Puschen kommen will indes die SG Nürnberg/Regensburg. „Es müssen jetzt auf jeden Fall die ersten Punkte her“, schaut Daniel Hollerauer nach einem „bescheidenen Saisonstart“ aufs anstehende Programm. Das 3:6 gegen Münchens Zweite könne noch der auslaufenden Urlaubszeit zugerechnet werden. „Bei der satten 3:20-Klatsche gegen Nordheim/Augsburg gab es in dieser Hinsicht eigentlich keinerlei Ausreden mehr.“ Das Team müsse sich erheblich steigern, um in „dieser starken Liga noch eine Rolle spielen zu können“.

“Am Samstag wird die für diese Saison sicherlich stärkste SG auflaufen.” (Daniel Hollerauer, Nürnberg/Regensburg)

Personell sehe es vielversprechend aus: Läuft mit der Lizenzierung alles glatt, werde am Samstag „die für diese Saison sicherlich stärkste SG Nürnberg/Regensburg“ mit drei gleich starken Reihen auflaufen. Konditionell sei man also mindestens auf Augenhöhe, taktisch gelte es die Lehren aus dem jüngsten Augenöffner zu ziehen: „Die SG Nordheim/Augsburg ist uns viel zu oft enteilt und konnte viel zu oft frei zum Schuss kommen“ – gegen die Red Hocks gelte es hier ein Mittel zu finden. Vorne seien Kaltschnäuzigkeit und Wille gefragt. Das Rezept der Kauferinger sehe ähnlich aus, schildert deren Allrounder Noah Gold: „hinten kompakt, vorne effektiv“.

Nach diesem Duell gehe es spannend weiter, so Hollerauer: Puchheim, Gegner der SG Nürnberg/Regensburg am 2. Dezember, habe sich stark verbessert gezeigt, der noch punktlose bayerische Meister Rohrdorf (10. Dezember) werde bemüht sein, endlich wieder in die Spur zu finden. Die Red Hocks ihrerseits treffen zuerst auf Rohrdorf und dann auf die austrebende Reserve des FBC München.

Die Red Hocks treffen als Erster auf den Letzten. Eine klare Sache? Man werde die “für diese Saison stärkste” Besetzung aufbieten, kündigt die SG Nürnberg/Regensburg an. (Foto: Manhart)

 

SG Nordheim/Augsburg vs. Lumberjacks Rohrdorf

„Wir müssen defensiv cleverer werden und nach vorne mehr Chancen kreieren“, fasst Kilian Tiefenthaler zusammen. Die anstehenden drei Partien in enger Abfolge kommen dem Lumberjacks-Spielertrainer gerade recht: „Vier, fünf Wochen Pause wie zuletzt zwischen den Spielen lassen keinen Rhythmus entstehen.“ Nun, nach zwei Niederlagen aus den zwei „vermeintlich leichtesten Spielen“ gegen Puchheim und München 2, sieht er sein Team mit der SG Nordheim/Ausgburg einem echten Brocken gegenüber. Eben solche zu ärgern, sei heuer eine reizvolle Herausforderung für die Rohrdorfer. „Wir hatten erwartet, dass es eine schwierige Saison wird und ich sehe unsere Aufgabe eher darin, eventueller Stolperstein für einen der Titelaspiranten zu sein.“

“Wir wollen ein Stolperstein für die Titelaspiranten sein.” (Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler)

Armin Sedelmeier, Trainer des süddeutschen Champions SG Nordheim/Augsburg, wähnt die Seinen jedenfalls gewarnt und fordert Konzentration vom Anpfiff bis zur Schlusssirene. „Wir wollen die Initiative ergreifen und die Fehler der letzten Spiele nicht wiederholen.“ Denn derer habe es einige gegeben: „Die Red Hocks haben uns unsere Schwachpunkte sehr deutlich aufgezeigt und auch der zweiten Mannschaft des UHC Weißenfels mussten wir uns im Pokal geschlagen geben.“ Das schwäbische Zwischenfazit für den Saisonstart: „eher ernüchternd“. Der Fokus liege nun darauf, in den nächsten Spielen das ganze eigene Potenzial zu zeigen. „Auch wenn wir weiterhin verletzungsbedingt auf einen unserer Leistungsträger verzichten müssen.“

Stichwort Personal: Am Samstag könne Rohrdorf wieder auf zwei Reihen zurückgreifen, so Tiefenthaler. Mit Exil-Lumberjack Simon Behringer habe sich zudem Verstärkung aus Berlin angekündigt.

SF Puchheim vs. FBC München 2

Die einzige Partie, deren Teams beide mit ihrem Saisonstart im Reinen sind. „Gut“, fasst Puchheims Trainerin Silke Hager zusammen, „sehr erfolgreich“, findet ihr Münchener Kollege Moritz Fischer. „Die nächsten drei Spiele werden sehr interessant für uns“, fährt der FBC-Coach fort. Besonders gespannt schaue er den Aufeinandertreffen mit Nordheim/Augsburg und Kaufering entgegen. „Dafür werden wir gut aufgestellt sein und immer mit drei Reihen anreisen.“ Zunächst einmal gelte es aber Puchheim in den Blick zu nehmen. „Wenn wir unsere taktischen Vorgaben umsetzen, sollte dem Sieg nichts im Wege stehen“ – unterschätzen dürfe man die Puchheimer aber auch nicht, sucht Fischer den Mix aus Zuversicht und Vorsicht. „Sie sind besser geworden.“

“Die nächsten drei Spiele werden sehr interessant.” (Münchens Trainer Moritz Fischer)

Diesen Fortschritt bei ihrem Team erkennt auch Hager. Die jüngste Niederlage gegen Kaufering sei zu deutlich ausgefallen und in ihrer Höhe personellen Ausfällen geschuldet gewesen. Ob das nun besser wird? „Drei Spiele in wenigen Wochen werden hart, da fast alle Spieler auch in anderen Teams Verpflichtungen haben, ob als Spieler, Trainer oder Schiedsrichter.“ Erholung verspreche die Winterpause; nun gehe es aber zuerst darum, das Beste herauszuholen. „Das Spiel gegen München wird ein besonderes, da dort einige Puchheimer spielen.“

Beitragsfoto: Franz

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