Saisonstart in der Regionalliga: Puchheimer Ausrufezeichen

Rohrdorf – Ausreißer oder Zeichen neuer Kräfteverhältnisse in der neuen Saison? Viel Anlauf um für die ersten Ausrufezeichen zu sorgen, hat die Regionalliga 2023/24 am Samstag in Rohrdorf nicht gebraucht. Während die Zweitvertretung der Red Hocks schon in der vergangene Saison gegen die SG Nordheim/Augsburg gut aussah und diesmal mit 5:1 gewann, sorgten die SF Puchheim (Foto) für eine faustdicke Überraschung: Der letztjährige Tabellenletzte fuhr mit einem 7:6 seine allerersten Punkte ausgerechnet gegen den bayerischen Titelträger Rohrdorf ein. Die Reserve des FBC München ließ ihren Worten Taten folgen und besiegte die SG Nürnberg/Regensburg mit 6:3.

SG Nordheim/Augsburg vs. VfL Red Hocks Kaufering 2

War es ein Spitzenspiel? Das müssen die kommenden Wochen zeigen. Fest steht aber: Das Lechderby zwischen dem amtierenden Süddeutschen Regionalligameister, der SG Nordheim/Augsburg, und dem letztjährigen bayerischen Dritten Kaufering hat die Zweitvertretung der Red Hocks für sich entschieden.

In Bestbesetzung waren beide Teams nicht angetreten, dennoch kam die Partie schnell auf Betriebstemperatur. „Wir hatten in den ersten zehn Minuten große Probleme mit der sehr strikt durchgezogenen Manndeckung von Nordheim/Augsburg – die war etwas unkonventionell aber anfangs erfolgreich“, schildert Kauferings Spielführer Marco Tobisch. Die Räume im Zentrum habe sein Team eng und die gefährlichen gegnerischen Angreifer von den gefährlichen Zonen weghalten wollen, doch schon nach nicht einmal zwei Minuten knipste Marek Sedelmeier.

So hätte es nach dem Geschmack der Nordheimer und Augsburger weitergehen können – doch sollte dies ihr letzter Treffer bleiben. „Unsere Chancenverwertung war zu schlecht“, bedauert Coach Armin Sedelmeier.

Für ihn, so Tobisch, habe das Spiel schon nach zehn Minuten die entscheidende Wendung genommen, als die Red Hocks die Gelegenheit für ein Powerplay bekamen. Diese gegnerische Strafe verstrich zwar ebenso ohne Tor wie eine kurz zuvor abgelaufene eigene. „Ab da haben wir aber besser ins Spiel reingefunden, an unserer Offensivtaktik etwas verändert und einen ganz guten Schlüssel gegen die Manndeckung gefunden.“

Danach, so Tobisch, „haben wir das Spiel auf unsere Seite gezogen, hatten mehr Ballbesitz und aus meiner Sicht die besseren Chancen.“ Diese nutzten Ferdinand Reichenberger (25.), Justus Wende (27., Powerplay) und nochmals Reichenberger (27.) im Zuge eines raschen Dreierpacks im zweiten Durchgang. Tobisch (49.) und Lukas Trieb (60.) legten im Schlussabschnitt weiter nach.

„In den letzten beiden Dritteln fehlte es unserem neuformierten Team dann an der Routine“, schildert Armin Sedelmeier. Auch für Kaufering, so Tobisch, gelte es trotz Sieg die richtigen Schlüsse zu ziehen: „Ein paar Abläufe in den Reihen müssen sich noch finden.“ Defensiv werde gut gearbeitet: „Gegen zwei starke Gegner, im Pokal Mainz und jetzt Nordheim/Augsburg, haben wir jetzt insgesamt nur zwei Tore kassiert.“

FBC München 2 vs. SG Nürnberg/Regensburg

„Wir waren heute eine buntgemischte Gruppe“, blickt Clemens Spitzenberg von der SG Nürnberg/Regensburg auf das 3:6 gegen den FBC München 2 zurück. Die auslaufende Urlaubszeit hinterließ ihre Spuren im Kader, sodass Rückkehrer Tobias Luginger und Janek Zeeh (beide aus Landshut) sowie David Kovar und Comebacker Bernhard Meyritz (beide Wörth) einsprangen.

Luginger (2.), Zeeh (21.) und Meyritz (26.) legten für ihr Team auch tatsächlich stets vor – nach dem Nürnberg/Regensburger 3:2 war dann aber Schluss: Während die SG offensiv in den nächsten 35 Minuten keinen erfolgreichen Abschluss mehr verbuchte, zog München davon. Nach dem Ausgleich Lassi Tyvens (36.) tüteten Dennis Häbel (37.), Alesandro Jantscher (47.) und Amelie Wagner (55.) den Sieg für den FBC ein.

Pech und Strafen seien es gewesen, die den Sieg kosteten, fasst Spitzenberg für die SG zusammen. Beim nächsten Spiel wolle die SG wieder mit einer breiteren Mannschaft auflaufen. Gegner ist dann, am 28. Oktober, die SG Nordheim/Augsburg.

Lumberjacks Rohrdorf vs. Sportfreunde Puchheim

Es war ein Sieg für die Regionalliga-Geschichtsbücher, für den ausgerechnet der amtierende Meister unfreiwillig Pate stand: Mit einem 7:6 gegen die Lumberjacks Rohrdorf haben die SF Puchheim nach einer komplett punktlosen letzten Saison gleich zum Auftakt der neuen Spielzeit ihre allerersten Zähler eingefahren. Dass das gegen den „hohen Favoriten“ gelang, freue sie umso mehr, sagt Trainerin Silke Hager.

Nach einem 1:2-Rückstand im ersten Drittel schwammen den Lumberjacks im zweiten die Felle davon. Und das, obwohl sich allein in diesen 20 Minute drei Powerplays boten, von denen die Gastgeber auch zwei nutzten. „Über das ganze Spiel hinweg haben wir bei Fünf-gegen-Fünf nur drei Tore auf die Anzeigetafel bekommen“, bemängelt Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler das eigene Offensivspiel. Zu wenig, um die seiner Meinung nach zu vielen Fehler im Aufbau und im Zweikampfverhalten zu kaschieren.

Erst nachdem es mit 3:7 in den Schlussabschnitt ging, nahm die Aufholjagd seines Teams Fahrt auf. „Kurz vor dem Ende war der Sieg noch in Gefahr“, blickt Hager auf die letzten Minuten, als Tiefenthaler (57.) und Jonas Behringer (58.) den Anschluss herstellten. Doch dank einer kämpferisch starken Leistung hielt der Vorsprung. „Das Team kann stolz auf sich sein“, lobt die Trainerin.

Rohrdorf seinerseits will die Zeit zur Analyse nutzen. „Im zweiten Saisonspiel steht uns eine hungrige junge Münchner Mannschaft gegenüber“, weiß Tiefenthaler.

Beitragsfoto: SFP

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