Bayern – Die Hinrunde der bayerischen Staffel in der Regionalliga Süd ist abgeschlossen. Nach den ersten fünf Spieltagen stellt sich die Tabelle dreigeteilt dar: Rohrdorf, die SG Augsburg/Nordheim und die Kauferinger Zweitvertretung – gleichzeitig die drei siegreichen Teams des vergangenen Wochenendes – streiten sich um die vorderen zwei Plätze. Die SG Nürnberg/Regensburg, zuletzt mit 4:8 gegen Augsburg/Nordheim unterlegen, hat etwas die Tuchfühlung verloren. Die Reserve des FC Stern, die mit 4:8 gegen die Red Hocks den Kürzeren zog, und die Sportfreunde Puchheim, die ein 3:12 gegen die Lumberjacks kassierten, folgen am Tabellenende.
VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. FC Stern München 2
Nach der deutlichen 5:12-Niederlage gegen Rohrdorf melden sich die Red Hocks zurück auf der Siegerstraße. „Wir wollten unseren Gegner nicht unterschätzen, das Spiel kontrollieren und dabei die defensive Absicherung im Kopf haben“, schildert Verteidiger Maximilian Manhart die Herangehensweise gegen München. Geklappt habe das anfangs aber weniger gut – „mit der Zeit wurde es besser“.
Denn es waren die Landeshauptstädter, die vorlegten. Der Ex-Kauferinger Sören Krieger sorgte für das 0:1 (4.). Die Red Hocks benötigten ein Powerplay, um den ersten erfolgreichen Abschluss zu finden. Mit Marc Lippert traf erneut ein Routinier (9.). Nachdem sie ihrerseits eine Unterzahl unbeschadet überstanden, gingen die Roten durch Manhart erstmals in Führung (13.), ehe Lukas Krammer wieder ausglich (14.).
Dann aber setzten sich die Red Hocks ab. Zweimal Nachwuchsspieler John Blümke (16., 18.) und vier Sekunden später Lukas Wexenberger (18.) stellten auf 5:2. „Für mich die entscheidende Phase des Spiels“, unterstreicht Manhart.
Die erste Pause unterbrach Kauferings Torhunger nur unwesentlich, Lippert erhöhte rasch nach Wiederanpfiff (21.). Eine ganze Flut von Strafen nahm dann aber Fahrt aus der Partie. „Das hat den Spielfluss beeinträchtigt“, bestätigt Manhart. Drei Unterzahlsequenzen blieben für die Red Hocks folgenlos, während sie bei zwei Powerplays immerhin einmal zuschlugen – diesmal durch Johannes Föhr (40.).
„Wir haben unsere Angriffe oft nicht konsequent genug zu Ende gebracht“, findet Sterns Trainer Sönke Grimpen, der für seinen Geschmack erneut zu viele individuelle Fehler mitansehen musste. Weil auch das Vorhaben, den Ball früher zu erobern und so zu Chancen zu kommen, im zweiten Abschnitt unbelohnt blieb, ging es mit 7:2 in die Kabinen.
Zumindest der letzte Durchgang fiel dann aber an die Münchener. Nachdem es erneut eine Überzahl ausließ, verkürzte das Team des FC Stern noch durch Florian Stangl (52.) und Felix Haushofer (58.); auf Kauferinger Seite traf erneut Föhr (56.).
Der FC Stern blickt jetzt am kommenden Sonntag der vielleicht letzten Chance entgegen, daheim gegen die SG Nürnberg/Regensburg nochmals in Richtung Tabellenmittelfeld zu schielen. Die Red Hocks bereiten sich auf das Aufeinandertreffen mit Schlusslicht Puchheim vor.
SG Augsburg/Nordheim vs. SG Nürnberg/Regensburg
Hinten sicher stehen und dann auf Konter spielen. Im ersten Drittel ging diese Marschroute für die SG Nürnberg/Regensburg überhaupt nicht auf. Nachdem Simon Neugebauer (12.) Oliver Beers 1:0 (4.) noch ausgeglichen hatte, brachen vorübergehend alle Dämme. Marius Merz (12., 19.), Phillip Hofer (13., 17.) und Michael Holzinger (18.) machten schon vor der Pause mit 6:1 das allermeiste klar. Da habe sich Unsicherheit breitgemacht, räumt Nürnberg/Regensburgs Kapitän Matthias Germscheid ein.
Als nicht förderlich für das Bemühen, sich im zweiten Durchgang wieder zu festigen, erwies sich eine frühe Strafe samt Gegentreffer durch Hofer (22.). Dann aber hatte sich die SG Nürnberg/Regensburg gefangen. „Wir haben umgestellt und sind viel besser in den Kampf gekommen“, erklärt Germscheid. „Leider konnten wir im zweiten Drittel unsere Chancen nicht nutzen um es am Ende nochmal spannend zu machen.“
So war es dem letzten Durchgang vorbehalten, das Resultat enger zu gestalten. Germscheid (42.) und Neugebauer (51., 54.) verkürzten. In die ansonsten fast 40-minütige Absenz einer Augsburg/Nordheimer Tores hinein traf auch noch Hofer (44.) – Endstand 8:4. „Bei uns bleibt der Abschluss das große Problem, welches wir angehen müssen, wenn wir wieder mit oben in der Tabelle stehen wollen“, erklärt Germscheid.
Sportfreunde Puchheim vs. Lumberjacks Rohrdorf
Auf dem Papier ein deutlicher Favoritensieg, auf dem Feld aber dürftig. Spielertrainer Kilian Tiefenthaler ist mit dem Erfolg seiner inklusive Goalie zehnköpfig angetretenen Lumberjacks nicht zufrieden. Anders sieht es auf der gegnerischen Seite aus, wo Silke Hager der Niederlage durchaus positive Aspekte abgewinnt. Die Defensive habe im Rahmen ihrer Möglichkeiten ordentlich verteidigt, das Passspiel habe besser geklappt. Wenngleich bei einem Ergebnis von 3:12 freilich Luft nach oben vorhanden sei, so die Spielertrainerin.
Um Bewegung auf die Anzeigetafel zu bringen, war eine Strafe notwendig. Tiefenthaler nutzte eine Vorlage Tobias Brüsslers, der nach fast 16-monatiger Verletzungspause sein Comeback gab, für das 0:1 in Unterzahl. Puchheims Powerplay reparierte diesen Ausrutscher noch mithilfe eines Eigentors und dann ging es munter hin und her. Martin Smit (12.), Alex Kroll (14.) sowie Maria Sick (18.) auf Seiten der Lumberjacks sowie auf der anderen Seite Rene Dod besorgten den 2:4-Pausenstand.
Spätestens nach dem schnellen 2:7 durch Brüßler (24.) und Sick (25., 28.) hatten die Sportfreunde mit einem Überraschungssieg nichts mehr am Hut. Nach Fabian Nitschkes 3:7 baute Kroll den Vorsprung (36., 40.) weiter aus.
Eine aus dem Mitteldrittel mitgenommene Überzahl verwertete Tiefenthaler, um den Spielstand zweistellig zu machen, Tobias Zaus (43.) und Sick (50.) legten nach. Zehn Minuten vor Abpfiff war damit auch ohne das im bisherigen Saisonverlauf starke Trio Tiefenthaler, Victor Broberg und Florian Faltermeier – letztere beide fehlten – der Endstand erreicht.
„Um kommendes Wochenende gegen die starke SG Augsburg/Nordheim punkten zu können, benötigen wir eine deutliche Leistungssteigerung“, richtet Tiefenthaler sein Augenmerkt auf das anstehende Topduell.
Beitragsfoto: TV Augsburg