Regensburg – Einen Sonntag der klaren Resultate erlebte die Regionalliga in Regensburg. Während die gastgebende SG Nürnberg/Regensburg mit 6:2 gegen die SF Puchheim einen noch verhältnismäßig knappen, aber doch erwartungsgemäßen Sieg einfuhr und auch die SG Augsburg/Nordheim ihrer Favoritenrollte mit einem 12:1 über den FC Stern 2 gerecht wurde, erteilten die Lumberjacks Rohrdorf der Reserve der Red Hocks Kaufering mit 12:5 eine Lehrstunde in Sachen Cleverness.
Lumberjacks Rohrdorf vs. VfL Red Hocks Kaufering 2
In der – zumindest der Tabellensituation nach – Spitzenpartie zwischen Rohrdorf und Kaufering setzte sich die erwachsenere Spielanlage durch. Zwar fingen sich die Red Hocks nach einem frühen Doppelschlag der Lumberjacks durch Sandro Padula (2.) und Jonas Behringer (4.) wieder, um am Ende eines teilweise giftigen ersten Drittels durch Lukas Wexenberger (17., 20.) noch auszugleichen. Mit einfachen Ballverlusten im zweiten Durchgang und ausbaufähiger Chancenverwertung luden die Lech-Floorballer die Rohrdorfer aber dazu ein, wieder vorzulegen und die Führung auf 5:2 hochzuschrauben.
Das Kauferinger Anrennen im letzten Abschnitt brachte zwar noch drei Tore und mehrere Einschussmöglichkeiten hervor. Die abgezockten Lumberjacks, die erstmals seit längerer Zeit wieder zwei komplette Reihen aufbieten konnte, zeigten sich ihrerseits aber sowohl im Konter als auch im Positionsspiel aus der Nähe und der Distanz treffsicherer und nutzten die Räume ihrerseits zu sieben weiteren erfolgreichen Abschlüssen. „Wir konnten die aufkommende Euphorie der Kauferinger nach ihren Anschlusstreffern immer durch rasche Antworten ausbremsen“, fasst Rohrdorfs Verteidiger Valentin Coric das letzte Drittel zusammen. Durch den am Ende deutlichen Erfolg erreichen die Lumberjacks ihr Zwischenziel, im Dreikampf um die Tabellenspitze mitzumischen.
Nun gelte es, sich beim Heimspiel am 26. November gegen Puchheim eine gute Ausgangsposition für das erneute Aufeinandertreffen mit der SG Augsburg/Nordheim (4. Dezember) zu sichern, blickt Coric voraus. Welche Lehren sie aus der Lumberjacks-Lektion ziehen, können die Red Hocks am 26. November gegen die Zweitvertretung des FC Stern unter Beweis stellen.
SG Augsburg/Nordheim vs. FC Stern München 2
Dass seine Mannschaft nach dem 7:0-Sieg im Kellerduell gegen Puchheim nun gegen die SG Augsburg/Nordheim wieder verstärkt defensiv gefordert sein würde, war Stern-Trainer Sönke Grimpen schon vorab klar. „In der Abwehr gut verschieben, in Ballbesitz sicher aufbauen und eine gute Zuteilung haben“, hatte er seinen drei Reihen als Hauptaugenmerk mitgegeben. Wenngleich sich die positive Entwicklung fortgesetzt habe, gab es für die Münchener Reserve diesmal aber nichts zu holen.
Mit 3:1, 6:0 und 3:0 ging jedes Drittel an Augsburg/Nordheim. „Wir haben uns das Leben mit zu vielen individuellen Fehlern schwer gemacht“, räumt Grimpen ein. Seine SG habe zwar schnell vorgelegt – Marek Sedelmeier (1.), ein Eigentor (7.) und Oliver Beer (7.) stellten rasch auf 3:0 – blickt deren Captain Michael Holzinger zurück. Allerdings sei der erste Durchgang holprig verlaufen. „Zu oft konnte München den Ball zu lange halten.“ Defensiv wie offensiv richtig ins Rollen sei sein Team dann nach der Pause gekommen, ehe die Partie ab Mitte des letzten Drittels aufgrund verletzungsbedingter Umstellungen bei der SG ihrem Ende entgegen trudelte.
Nach der Niederlage gegen Kaufering sei es darum gegangen, wieder auf die Siegerstraße und einer souveräneren Spielgestaltung zurückzukehren, schildert Holzinger. „Mit Spielverlauf und Ergebnis können wir zufrieden sein.“ Besonders freue er persönlich sich über den Doppelpack von Neuzugang und Debütant Jukka Pohjonen.
Im Duell zweier zweiter Mannschaft steht der FC Stern am 26. November den Red Hocks Kaufering gegenüber; die Schwaben-SG Augsburg/Nordheim trifft auf Nürnberg/Regensburg.
SF Puchheim vs. SG Nürnberg/Regensburg
An den ersten Punktgewinn zumindest hinschnuppern durfte Liganeuling SF Puchheim im Duell mit der SG Nürnberg/Regensburg. Fünf Sekunden waren im Anfangsdrittel noch auf der Uhr, als Puchheims Fabian Vogt auf 1:1 stellte, nachdem Nürnberg/Regensburgs Andreas Kick die SG rund sechs Minuten zuvor in Führung gebracht hatte. „Wir wollten von Anfang an das Spiel machen, den Ball lange halten und bei Ballverlust früh stören“, fasst SG-Captain Matthias Germscheid zusammen. Tatsächlich musste sich Puchheim hauptsächlich mit langen Bällen behelfen, das daraus resultierende Plus an Ballbesitz nutzte Nürnberg/Regensburg aber für zu wenig Zählbares. „Das Zusammenspiel hat super geklappt, theoretisch hätte es nach zehn Minuten 4:0 stehen müssen“, findet Germscheid. Tat es aber nach.
In Abschnitt Nummer zwei legten die Gastgeber zwar zackig los, Christoph Gehl legte wieder vor (41.). Doch verpassten es die Hausherren, sich weiter abzusetzen. Auch, weil eine zweiminütige doppelte Überzahl zunächst nach nur drei Sekunden durch eine eigene Strafe reduziert, dann durch die zweite Pause unterbrochen und nach 37 Sekunden im Schlussdurchgang durch eine erneute Strafe komplett hergegeben wurde. Bei je drei verbliebenen Feldspielern war es Puchheims Rene Dod, der zum 2:2 ausglich (42.).
Statt den Frust darüber lange an sich nagen zu lassen, ließ die SG nun aber den Knoten platzen. „Wir wurden nicht ungeduldig oder nervös und konnten unsere Spielzüge nun konsequenter zu Ende bringen“, freut sich Germscheid. Gehl (45.), Theresa Imke (47.) und Joshua Platten (49.) vollendeten vier effektive Nürnberg/Regensburger Minuten, Puchheim zog seine Auszeit. Bis auf Daniel Mohrs (60.) Tor zum 2:6-Endstand tat sich aber nichts mehr.
Beitragsfoto: Finkenzeller
Aus Gründen der Transparenz: Der Autor dieses Textes war als Kauferinger Spieler beteiligt.
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