Startklar: Interview vor Beginn der U19 WM der Damen

Bayern – Mit dem Anpfiff des Spiels der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz am morgigen Mittwoch (10 Uhr) beginnt die U19 WM der Damen im polnischen Kattowitz. Mit dabei sind Franziska Barner (FC Stern München), Emma Luxenhofer (SG TV Augsburg-SV Nordheim) und Emma Schröferl (aus dem Nachwuchs des FC Stern, jetzt Red Devils Wernigerode). Zeit für ein Interview.

Servus zusammen! Statt nach Neuseeland geht es nun nach Polen. Auch ein wunderschönes Land, zumal eine WM beim Nachbarn einige Vorteile bietet. Aber so ein Trip ans andere Ende der Welt hätte schon auch wahnsinnig viel Charme gehabt, oder?
Barner: „Nach der langen Ungewissheit bin ich froh dass sich Polen bereit erklärt hat, die WM so kurzfristig auszutragen.“
Schröferl: „Ich hätte schon lieber in Neuseeland gespielt. Allerdings gäbe es dadurch organisatorisch auch einen viel größeren Aufwand. Am Ende des Tages verbringen wir den Großteil der Zeit eh in der Halle oder dem Hotel.“
Luxenhofer: „Neuseeland hätte natürlich seinen Reiz gehabt. Aber nach Polen können auch Familie und Freunde leichter mitfahren und uns live unterstützen. Daher ist mir Polen persönlich lieber.“

Franziska Barner. Foto: FD

Am Mittwoch geht es für Euch los, Auftaktgegner ist die Schweiz. Ist das deutsche Team bereit? 
Schröferl: „Ich glaube schon. Ein Jahr mehr Vorbereitung hätte allerdings nicht geschadet.“
Barner: „Die Vorbereitungszeit war coronabedingt natürlich mit einem Jahr kürzer als gewöhnlich, aber wir konnten die Zeit gut nutzen und sind bestmöglich vorbereitet.“
Luxenhofer: „Ich sehe unsere Mannschaft auf jeden Fall bereit. Wir haben einzeln und zusammen hart gearbeitet und blicken mit riesiger Vorfreude auf das Turnier.“

Wie sieht es mit Euch selbst aus, seid Ihr so gut drauf, wie Ihr Euch das vorgenommen habt? Sich in Topform zu bringen, während drumherum große Urlaubs- und evtl. trainingsfreie Zeit ist, ist vermutlich nicht einfach?
Barner: „Während wir im Damenteam des FC Stern im Juni und Juli vorwiegend an unserer Physis gearbeitet haben, hatte ich zusätzlich die Möglichkeit bei unserer zweiten Herrenmanschaft weiterhin im Tor zu trainieren. Leider wurde im August unsere Halle für die jährliche Grundreinigung drei Wochen, gesperrt. Die letzten Trainingseinheiten vor der WM durfte ich bei den Red Hocks Kaufering und dem TV Augsburg absolvieren. Während der letzten Monate habe ich natürlich zusätzlich auch individuell an meiner Fitness gearbeitet.“
Schröferl: „Vor allem durch das Sommertraining im Verein und mein individuelles Training sehe ich mich sehr gut vorbereitet. Trainingsfreie Zeit gab es für mich nicht.“
Luxenhofer: „In den letzten Monaten habe ich mich intensiv durch eine Vielzahl von Trainingslagern zusammen mit der Nationalmannschaft und natürlich auch durch das Vereinstraining im Groß- und Kleinfeld beim SV Nordheim und TV Augsburg vorbereitet. Ich fühle mich bereit und freue mich, meine erste WM für Deutschland spielen zu dürfen.“

Emma Luxenhofer. Foto: FD

Welche Rolle kommt Euch denn im Team zu?
Barner: „Ich bin Goalie und habe damit auch die Aufgabe, die Abwehr zu koordinieren.“
Schröferl: „Ich zähle zu den älteren Spielerinnen. Damit geht auf und neben dem Feld eine Vorbildrolle einher, das sehen auch die Trainer so.“
Luxenhofer: Auf dem Feld stehe ich als Verteidigerin, muss einen guten Aufbau schaffen und scheue mich nicht vor Zweikämpfen.““

Wenn ein Rädchen ins andere greift: Wohin führt der Weg des deutschen Teams? Was habt Ihr Euch vorgenommen?
Alle:Unser Ziel ist es, die Top Acht zu halten und in der A-Division zu bleiben.“
Schröferl: „Ich glaube, das wird möglich sein.“
Barner: „Dafür ist das Gruppenspiel am Donnerstag gegen Gastgeber Polen entscheidend, da wir mit der Schweiz und Finnland zwei extrem starken Gegnern in der Gruppenphase begegnen. Gewinnen wir gegen Polen, folgt das Spiel um Platz fünf. Ansonsten müssten wir im Play-Off-Spiel gegen den Ersten aus der Gruppe D um Platz acht und den Verbleib in der A-Division kämpfen.“

Ihr habt die Schweiz und Finnland als starke Gruppengegner benannt. Spielt Ihr da eventuell schon gegen den neuen Weltmeister? Was meint Ihr, wer holt das Ding?
Schröferl: „Ja, ich tippe auf Finnland.“
Barner: „Mein Tipp ist Schweden.“
Luxenhofer: „Über einen von beiden führt der Titel sicher.“

Emma Schröferl. Foto: FD

Direkt nach der WM steht schon die neue Saison im Verein an. Wie lief die letzte Spielzeit und wie blickt Ihr auf die kommende?
Barner: „In die letzte sind wir mit dem FC Stern als sehr junges und somit auch als ein sehr unerfahrenes Bundesliga-Team gestartet. Wir steigerten uns aber kontinuierlich und wurden dafür auch mit einem Sieg in der Rückrunde belohnt. Leider konnte ich meine Mannschaft verletzungsbedingt in vielen Spielen nur von der Bank aus unterstützen. Bis Ende dieses Jahres werde ich nicht beim FC Stern spielen, sondern in der Schweiz bei den UHC Tigers Härkingen-Trimbach. Ich gehe noch zur Schule, trainiere deshalb unter der Woche in München und fahre am Wochenende in die Schweiz. Mir wird die Möglichkeit geboten neue Erfahrungen zu sammeln und da ich für das Studium später in die Schweiz ziehen will, hat es super gepasst. Da ich durch einen Auslandsaufenthalt einer anderen Torhüterin Anfang nächsten Jahres wieder beim Stern gebraucht werde, ist die Leihe nur bis Jahresende.“
Schröferl: „Die letzte Bundesligasaison war bei uns in Wernigerode Verein etwas holprig, weil wir nur eine geringe Zahl an Spielerinnen waren. Das hat allerdings Zeit gegeben, um in den Spielen mehr an sich selbst zu arbeiten. Ich hoffe, dass die nächste Saison erfolgreich wird und wir uns eine Medaille holen.“
Luxenhofer: „Die letzte Saison war für mich ein persönlicher Erfolg, da ich gerade im Großfeld einen großen Sprung gemacht habe. Ich wurde von allen stets unterstützt und gefördert und schätze mich darüber sehr glücklich. Ich habe jetzt schon unheimlich viel Bock die kommende Saison zusammen mit meinem Team SG Augsburg/Nordheim wieder auf dem Feld zu stehen.“

Alle Spiele werden live auf dem Youtube-Kanal „IFF Floorball“ des Weltverbands übertragen.

Beitragsfoto: Esa Jokinen

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