Dritter Spieltag der Regionalliga: Schmale Kader und ein Comeback

Nürnberg – Die Personalsituation stand beim dritten Spieltag der Regionalliga Bayern im Mittelpunkt: Bis auf Gastgeber Nürnberg traten alle Teams mit schmalem Kader an. Während die Partie zwischen Rohrdorf und der Reserve des FC Stern München einen eindeutigen Verlauf nahm, bot das Aufeinandertreffen zwischen den Hausherren und den Kauferingern durchaus Überraschungen. Die Zweitvertretung der Red Hocks konnte dabei  auf einen namhaften Rückkehrer bauen.

Lumberjacks Rohrdorf vs. FC Stern München II 13:1

Best Player: Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler (links) und Sterns Goalie Phillip Roßmann (rechts).

Wenn ein Spiel 13:1 endet und am Schluss der Torwart der unterlegenen Mannschaft zum Man of the Match seines Teams gekürt wird, ist klar, in welche Richtung das Duell hauptsächlich lief. „Unsere Chancenverwertung war ausbaufähig“, schildert Spielertrainer Kilian Tiefenthaler, wie seine Lumberjacks trotz dem deutlichen Endstand ein ums andere Mal an Münchens Torwart Phillip Roßmann scheiterten.

Mit nur acht Feldspielern und einer Torfrau angereist – Krankheit und Verletzungen hatten die Reihen deutlich gelichtet – suchten die Rohrdorfer die Kontrolle über das Spiel und die junge Mannschaft des FC Stern. „Das klappte weitestgehend sehr gut“, lobt Tiefenthaler, nachdem Florian Faltermeier die frühe Führung (2.) schoss. Sandro Padula (7.) und Valentin Coric (13.) erhöhten noch vor der Pause.

Der FC Stern hatte, nachdem er zum vorangegangenen zweiten Spieltag gar nicht hatte antreten können, mehrere Spieler nachlizenziert. Der Breite tat das gut, Trainer Sönke Grimpen konnte auf immerhin zwei komplette Reihen bauen. „Taktisch haben wir dadurch aber Rückschritte gemacht“, erklärt der Coach.

Nach einem 8:0 zur zweiten Pause wurde es zwar insbesondere zu Beginn des letzten Durchgangs, als Rohrdorf nahezu im Zweiminutentakt nachlegte, mehr als deutlich. Dennoch stellte der FC Stern die Gegenwehr nicht ein. Der Ehrentreffer durch Arthur Sobe (57.) sei verdient gewesen, zollt Tiefenthaler Respekt. „Auch weil sich in unserem Defensivverhalten einige Fehler einschlichen.“  Fleißigste Rohrdorfer Punktesammlerin war Maria Sick mit vier Treffern und einer Vorlage. „Uns steht noch einige Arbeit bevor“, blickt Grimpen voraus.

VfL Red Hocks Kaufering II vs. NUT`s 04 Nürnberg 8:3

Simon Neugebauer (rechts) wurde bei Nürnbergs Saisonauftakt Man of the Match. Benedikt Föhr (links) sicherte sich die Auszeichnung schon zum zweiten Mal.

Münchens nächster Gegner trat ebenfalls dezimiert in Nürnberg an, bot aber einen schlagkräftigen Comebacker auf: Als 18-jähriger Topscorer hatte Maximilian Falkenberger (Archivfoto: Finkenzeller) mit seinen Red Hocks 2012 die Regionalliga in Richtung zweite und dann erste Bundesliga verlassen, nun kehrte er als ehemaliger Nationalspieler und dreifacher WM-Teilnehmer im Trikot der Kauferinger Zweitvertretung zurück.

Die dünn besetzten Lechfloorballer starteten gegen strukturiert angreifende Nürnberger ordentlich, bezahlten eine Unordnung vor dem eigenen Tor aber mit dem 0:1-Rückstand in der siebten Minute durch Martin Jenicek. „Am Anfang sah es sehr vielversprechend aus“, beschreibt Nürnbergs Captain Jonas Mumperow. „Wir wollten Kaufering erstmal kommen lassen und unseren Aufbau ruhig und sicher gestalten.“ Den Red Hocks blieben hauptsächlich Konter, die aber spätestens bei Nürnbergs Torwart Timm Krüger endeten.

Im zweiten Drittel kippte die Partie jedoch. Erstaunlich: Je mehr die Kraft der Red Hocks schwand, umso mehr Durchschlagskraft entfalteten die Angriffe. „Da haben wir das Spiel gedreht“, freut sich Kauferings Verteidiger Dominik Thiel, der einen Freischlag zum Ausgleich nutzte (24.). Zwei Minuten später schoss Sebastian Falkenberger seine Mannschaft erstmals in Führung, das 2:2 durch Simon Neugebauer (32.) beantwortete erneut der 17-Jährige, der vorab von der Abwehr auf den Flügel gerückt war (40.).

Zu Beginn des letzten Abschnitts zogen die Kauferinger die Partie dann endgültig auf ihre Seite: Maximilian Falkenberger (44.), Sebastian Falkenberger (45.) sowie Benedikt Föhr (47. und 49.) sorgten mit einem 7:2 für recht klare Verhältnisse. „Personell galt heute eigentlich ‚volle Kraft voraus‘“, bedauert Mumperow die zu diesem Zeitpunkt weitgehend abgemeldete Nürnberger Offensive. „Auch die Umstellung auf zwei Reihen hat nur kurz Hoffnung aufkeimen lassen.“

David Petz (51.) verkürzte zwar noch, doch flaute die kurze Schlussoffensive bereits wieder ab, als Thomas Taraba auf die Strafbank musste und Föhr auf 8:3 – gleichzeitig der Endstand – stellte (52.). „Wäre es dazu nicht gekommen, hätten wir eventuell nochmal rankommen können“, schildert Mumperow. Thiel sieht das anders: „Im letzten Drittel haben wir nochmal richtig aufgedreht.“

Sein Team müsse am Abschluss arbeiten, erklärt Nürnbergs Captain. Nächster Prüfstein wird schon beim vierten Regionalligaspieltag am kommenden Samstag Tabellenführer TV Augsburg sein.

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