Nach Saisonabbruch bei Floorball Deutschland: „Das Feuer brennt immer noch“ (Teil 1)

Kilian Tiefenthalers Lumberjacks Rohrdorf waren schon für den ein oder anderen Pokal-Coup gut. Diesmal bremste sie kein Erstligist, sondern der Saisonabbruch aus. (Foto: Finkenzeller)

Bayern – Mit der Entscheidung Floorball Deutschlands, seine Saison abzubrechen, endete Anfang März auch für mehrere bayerische Mannschaften ihre jeweilige Bundesliga- beziehungsweise Pokalspielzeit. Wie es bis dahin lief, welche Erkenntnisse sie aus den wenigen sportlichen Auftritten zogen und wie sie nun in die Zukunft blicken, dazu haben die beteiligten Trainer in jeweils drei Fragen kurz Auskunft gegeben. Diesmal mit: den Lumberjacks Rohrdorf, den Damen des FC Stern München und den Red Hocks Kaufering 2.

Kilian Tiefenthaler (Spielertrainer des Regionalligisten Lumberjacks Rohrdorf)

Servus Kilian, mit der Entscheidung Floorball Deutschlands, seinen Spielbetrieb abzubrechen, endete auch Eure Pokalsaison. Mit einem 7:5 über Calw (Regionalliga Baden-Württemberg) und einem 9:1 gegen den USV Halle 2 (Verbandsliga Ost) lief es bis dahin ganz gut, oder?
Tiefenthaler: „Servus, wir waren zufrieden. Gegen eine junge Calwer Mannschaft taten wir uns lange schwer und konnten das Spiel erst im Schlussdrittel entscheiden. Der deutlichere Sieg gegen Halle 2 hätte uns die Revanche gegen Chemnitz ermöglicht, welche uns durch den erneuten Lockdown leider verwehrt wurde.”

Gegen eben jene Chemnitzer Erstligamannschaft seid Ihr im Vorjahr ja ausgeschieden, nachdem Ihr bis ins Viertelfinale vorgedrungen wart. Deutschlandweit hatten alle anderen Regionalligisten schon zwei Runden zuvor die Segel gestrichen. Ist der Pokal eine Rohrdorfer Spezialität?
Tiefenthaler: „Auf jeden Fall! Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und entfachte letzte Saison ein Feuer in der Mannschaft, welches noch immer brennt.“

Wenn man im Pokal Gegner aus ganz Deutschland fällt und in der Regionalliga Bayern seit Jahren vorne mitsägt: Juckt es Euch Lumberjacks da nicht in der Axt, auch mal in der Liga Zweitligabretter zu bohren?
Tiefenthaler: „Wir beschäftigen uns schon länger mit dem Gedanken der 2. Liga, aber fühlen uns zur Zeit in den heimischen Regionalligawäldern am besten aufgehoben.“

 

Sören Krieger (Trainer der Bundesliga-Damen SG FC Stern München/SF Puchheim)

Servus Sören, Eure drei Spiele bis zum Saisonabbruch waren nur ein kleiner Vorgeschmack in Sachen Bundesliga-Rückkehr. Lässt sich daraus trotzdem etwas mitnehmen?
Krieger: „Hallo, ja, aus den drei Spielen lässt sich eine Menge mitnehmen. Wir wissen nun, wo wir leistungsmäßig stehen und an welchen Dingen wir für die kommende Saison arbeiten wollen.“

Ihr seid ja ein recht junges Team, dem nun aber die Möglichkeit fehlt, Erfahrungen auf dem Feld zu sammeln. Empfindest du die derzeitige Situation mit Eurer Altersstruktur als besonders problematisch?
Krieger: „Ganz klar, die meisten Spielerinnen haben bislang erst drei oder weniger Großfeldspiele absolviert. Die Erfahrung aus den restlichen Spielen fehlt uns sicherlich. Die Spielerinnen sind jedoch sehr reif für ihr Alter; sie nehmen die Situation an und schauen positiv in die Zukunft.“

Stichwort Zukunft: Ist denn schon eine Entscheidung gefallen, ob Ihr auch zur nächsten Saison als Bundesligist an den Start geht?
Krieger: „Ja, wir werden erneut dabei sein.“

 

Tom Richardon (Regionalligatrainer der Red Hocks Kaufering 2)

Servus Tom, gerade als Ihr im Pokal mit einem 14:6 gegen Zweitligist Rennsteig so richtig Fahrt aufgenommen hattet, war auch schon wieder Schluss. Was wäre im Pokal noch drin gewesen?
Richardon: „Ja, leider war dann schon wieder Schluss im Pokal, denn wir als junges Team waren durch das Ausschalten des Zweitligisten hochmotiviert und mit dem UHC Weißenfels stand im nächsten Pokalspiel ein richtiger Kracher an. Da der Pokal ‚eigene Gesetze‘ hat und immer für Überraschungen gut ist, denke ich, wir hätten die nächste Runde spannend gestalten können und – wer weiß – vielleicht sogar für uns entscheiden können.“

Das deutliche Ergebnis gegen Rennsteig überrascht auf den ersten Blick. Wie kam es dazu?
Richardon: „Wir hatten uns vorgenommen, einfach ein gutes Spiel zu machen, ruhig zu bleiben und den Gästen und Zuschauern zu zeigen, was wir drauf haben. An diesen Matchplan hat sich das Team gehalten und im letzten Drittel kam uns natürlich auch noch entgegen, dass Rennsteig nur mit kleinem Kader angereist war und dadurch ein paar Körner bereits im ersten und zweiten Drittel hatte liegen lassen.“

Bayerns Regionalliga ruht derzeit nur, ist noch nicht abgebrochen. Falls es nochmal losgeht: Wie sähen die Ziele für die restliche Saison aus?
Richardon: „Floorball zu trainieren und uns als Mannschaft wieder finden, damit wir wieder als Team dem Lochball hinterherjagen können und die anderen Teams der Liga richtig ärgern, um am Ende vielleicht sogar im oberen Drittel der Tabelle die Saison zu beenden.“

 

Vielen Dank für Eure Antworten. Im nächsten Teil folgen Einblicke bei den Zweitligaherren von Donau Floorball und des FC Stern München sowie der Erstligamannschaft der Red Hocks Kaufering.

 

Wer sich nochmals eingehend mit der abgebrochenen Saison beschäftigen will, findet alle Ergebnisse und Statistiken im Saisonmanager von Floorball Deutschland. Und nicht vergessen: Mehr Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch bietet der nächste Floorball Bayern Stammtisch am kommenden Mittwoch.

Online-Stammtisch Floorball Bayern
Uhrzeit: 28. April 2021 19:00 Uhr
Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/96437065448?pwd=WlJjS1J4TXhoSElOc0l5TEt6YXVzdz09
Fragen dazu an rasso.schorer@floorball-bayern.de.

 

 

 

 

 

 

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