Sportfachverband des BLSV
Floorball Verband Bayern e.V.

2. FBL: So lief das bayerische Wochenende (Spieltag 5)

Bayern – In den Floorballbundesligen der Männner gibt es in dieser Saison nur noch ein ungeschlagenes Team: die Red Hocks Kaufering. Für den 8:7-Sieg in München waren aber eine wilde Aufholjagd und ein später Schuss ins Glück in der Verlängerung notwendig. Ein enges Match lieferten derweil die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt den PSV Black Wolves Dessau. Für Punkte reichte es beim 7:9 allerdings nicht.

 

FBC München vs. VfL Red Hocks Kaufering

 

Nach einer „fantastischen“ Partie komme er zu allererst nicht umhin, die Charakterstärke seines Teams zu loben, freut sich Kauferings Headcoach Henrik Nordström. Die war auch nötig, denn obwohl die Gäste vor knapp 200 Fans – beinahe die Hälfte der Tribüne war in Rot getaucht – nach einer Freischlagvariante durch Miro Akerlund (1.) in Führung gingen, waren es die Hausherren, die deutlich besser ins Spiel fanden.

 

Tomas Stein (5.) glich rasch aus, Imo Ziemendorf (12.) legte im Powerplay vor und nachdem auch noch Torben Kleinhans (16.) und Lukas Cordes (16.) binnen 27 Sekunden einen Doppelpack für die spielstarken Münchener schnürten, hatte der FBC die Red Hocks zwischenzeitlich überrollt. Dass Ferdinand Reichenberger 26 Sekunden vor der ersten Pause immerhin noch per Abstauber verkürzte, sorgte zumindest für ein Kauferinger Lebenszeichen.

 

Foto: Finkenzeller

Zwar leisteten sich beide Teams über das ganze Spiel hinweg reichlich technische Unsauberkeiten, die Münchener setzten die Red Hocks aber vor allem im ersten und zweiten Durchgang deutlich systematischer unter Druck als andersherum. „Da haben wir aggressiv gespielt und viele Bälle hoch gewonnen“, fasst FBC-Coach Fredrik Ekvall zusammen. „Bis dahin nutzte München unsere Fehler eiskalt aus“, bestätigt Kauferings Trainer Nordström.

 

Denn im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild: Immer, wenn die Red Hocks verkürzten, schienen die Hausherren kurz zu wanken – um dann wieder Kapital aus einem Kauferinger Lapsus zu schlagen. Marco Tobischs Treffer zum 4:3 (22.) beantwortete Tim-Volkan Adolphs (26.); nach Benedikt Föhrs erneuten Anschluss (28.) schraubten Sebastian Unterberger (32.) und Asko Heinaro (37.) den Münchener Vorsprung sogar auf drei Tore hoch.

 

„Trotzdem: Wir haben nie aufgehört an den Sieg zu glauben“, lobt Nordström die Moral seiner Mannschaft. Kollege Ekvall indes hadert mit der eigenen Herangehensweise im letzten Drittel: Er habe sein Team zu passiv eingestellt, Kaufering habe den FBC vor Herausforderungen gestellt, wie zuvor noch kein anderer Gegner in dieser Saison. Der Druck habe infolgedessen immer mehr zugenommen. Reichenberger (52.) und Johannes Probst (49.) schafften bei schnellen Gegenstößen erneut den Anschluss, Akerlund glich aus (55.).

 

„Das Spiel hätte in beide Richtungen ausgehen können“, findet Nordström. Ekvall sieht das genauso: „Beide Teams hatten die Chancen dafür, der Partie eine andere Wendung zu geben.“

 

In der Verlängerung war es dann aber Toni Lahtinen (67.; Foto: Finkenzeller), der einen erneuten Kauferinger Tempovorstoß mit dem Siegtreffer krönte. „Wir haben den mentalen Kampf gewonnen, München wurde nervöser, das war der Unterschied“, fasst Nordström zusammen. Hervorzuheben sei aber die Leistung beider Teams – und die der Fans auf der Tribüne. „Das Publikum war großartig.“ Im Münchener Lager sei die Enttäuschung zunächst groß gewesen, räumt Ekvall ein. Doch gelte es, die entsprechenden Lehren zu ziehen. „Wir haben einen klaren Blick dafür bekommen, woran wir noch arbeiten müssen.“

 

ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. PSV Black Wolves Dessau

 

Archivfoto: Christoph Pabel

Wenn nur das zweite Drittel anders gelaufen wäre: „Da haben wir es nicht geschafft, die vielen Dessauer Konter zu unterbinden“, bedauert ESV Coach Johannes Schönmeier. Dass sich sein Team dazu noch einige Fehler am Stock leistete, die die Gäste zu weiteren Tempovorstößen einluden, tat sein Übriges. 2:2 und 2:1 lauteten die Drittelergebnisse im ersten und letzten Durchgang – das 3:6 im mittleren Abschnitt verhunzte den Tag nachhaltig.

 

Bis zur 27. Minute hatte die Führung zwischen beiden Teams hin- und hergewechselt. Christian Hoffmann (5.) hatte für die Gäste vorgelegt, ehe Ingolstadt durch Tim Rossié (7.) und Jannik Melchior (16.) jubelte. Ein in ESV-Überzahl eingefangener Penalty brachte den Ausgleich durch Justin Düben (18.), ehe es das erste Mal in die Kabine ging. Zurück auf dem Feld antworteten die Schanzer Ducks rasch erfolgreich auf das 2:3 durch Joris Kläring (22.), als Rossié (22.) und Michael Bachmann (26.) einnetzten. „Gerade offensiv konnten wir viele Chancen erspielen“, lobt Schönmeier sein Team.

 

Dann war es aber einstweilen vorbei mit der Herrlichkeit. Binnen 70 Sekunden stellten Hoffmann im Powerplay (27.), Lenny Merten (28.) und Loris Gentzsch (28.) auf 4:6. Ingolstadt hielt kurz durch einen Überzahltreffer von Felix Melchior dagegen, musste dann aber abreißen lassen, als Merten (34.) und Hoffmann (38.) weiter für die Black Wolves nachlegten. „Vielleicht waren wir in dieser Phase zu gierig und dadurch hinten anfälliger“, fasst Coach Schönmeier zusammen.

 

Auf Justin Dübens 5:9 (47.) folgte ein strafenreiches letztes Drittel, in dem beide Teams Überzahlmöglichkeiten liegen ließen. „Da sind wir mit unseren vielen Chancen viel zu fahrlässig umgegangen“, bedauert Schönmeier. Tore von David Kraus (57.) und Rossié (60.) kamen zu spät. In den letzten Sekunden leisteten sich beide Teams weitere Strafen. ESV-Topscorer Bachmann kassierte eine rote Karte und wird seinem Team nun fehlen.

 

Trotz der ein oder anderen bitteren Pille: „Das Spiel heute hat uns gezeigt, dass wir definitiv die richtige Tendenz eingeschlagen haben“, findet Schönmeier.

 

 

 

Ausblick

 

Die 2. FBL Süd/Ost gönnt den bayerischen Teams am kommenden Wochenende eine Verschnaufpause. Weiter geht es für die Red Hocks am Samstag, 15. November, mit dem nächsten Spitzenspiel: Die Kauferinger treten als aktueller Tabellenzweiter beim -dritten Wernigerode an (15 Uhr). Beim Vierten, den Saalebiber Halle, ist Tabellenführer FBC München zu Gast (18 Uhr). Zur gleichen Zeit empfangen die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt die TSG Füchse Quedlinburg.

 

Beitragsfoto: Archiv/Finkenzeller

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