Bayerische Bundesligisten: So lief das Wochenende

Bayern – Von ihrem Trip an den Rhein sind die Red Hocks durch einen 5:4-Sieg nach Verlängerung bei der DJK Holzbüttgen sowie eine 2:7-Niederlage bei Spitzenreiter Bonn mit zwei Zählern zurückgekehrt. Dadurch tauschen die Kauferinger den letzten Tabellenplatz der 1. FBL mit dem FBC München, der Holzbüttgen in seinem Auswärtsspiel mit 6:3 unterlag. In der 2. FBL Süd/Ost setzen sich die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt durch einen 5:6-Overtimesieg etwas vom Schlussrang ab.

1. FBL: DJK Holzbüttgen vs. VfL Red Hocks Kaufering

Der verletzungsbedingt derzeit eh schon schmal besetzte Kauferinger Kader war vor Fahrtantritt durch Krankheit weiter dezimiert worden. Um in Minimalbesetzung über die Runden zu kommen, würde Effizienz das A und O sein, schilderte Angreifer Calli Rieß.

Gegen Holzbüttgen klappte das bestens. Die Red Hocks hielten die Hausherren ordentlich vom eigenen Kasten fern und setzten in einem unrunden Spiel immer wieder Nadelstiche. Nachdem Rieß (10.) und Juho Laakso per erneutem Kabinettstückchen (29.) jeweils einen Ein-Tor-Rückstand ausgeglichen hatten, brachte Tobias Hutter die Gäste zu Beginn des letzten Drittels sogar per Powerplaytreffer in Führung (41.). Diese hatte zwar auch nur rund fünf Minuten Bestand, doch Kaufering war weiterhin mittendrin im Geschehen.

„Wir wollten Holzbüttgens Spielfluss stören, ihnen den Wind aus den Segeln nehmen“, verweist Rieß auf viele Eins-gegen-Eins-Situationen, die sein Team auf die eigene Seite brachte. Wer unter den 400 Zuschauern – darunter auch eine gut hörbare Kauferinger Fraktion – dachte, der erneute Rückstand sechs Minuten vor Schluss werde dem Kauferinger Griff nach Zählbarem an diesem Tag den Garaus machen, sah sich getäuscht. Die Puste hielt und nach einer schönen Kombination mit Ferdinand Reichenberger brachte Eemeli Ylänen den Ball zum 4:4 an Nationaltorwart Jan Saurbier (56.) vorbei.

In den letzten eineinhalb Minuten bot sich sogar die Chance, das Spiel in Überzahl noch in regulärer Spielzeit zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Doch verstrich dieses Powerplay ungenutzt – zumindest vorerst. Denn jene rund 30 Sekunden an numerischem Vorteil, der den Red Hocks noch in der Verlängerung blieb, reichten: Daniel Wipflers Querpass fand Hutter, der zum 5:4-Sieg traf.

1. FBL: SSF Dragons Bonn vs. VfL Red Hocks Kaufering

Den gegnerischen Spielfluss stören, die eigenen Chancen nutzen – diesen Plan wollten die Red Hocks mit allerdings verändertem Spielsystem auch bei Spitzenreiter Bonn aufgehen lassen. Dass das ein ungleich schwereres Unterfangen als am Vortag werden würde, sei aber klar gewesen, blickt Wipfler auf eine ganze Reihe abschlussstarker Dragons, die sich weit oben in der Scorerliste tummeln.

„Bonn kam zwar in unsere Hälfte, allerdings kreierten sie nur mit viel Mühe Torchancen“, bilanziert Kauferings Angreifer. Wichtige Einschränkung allerdings: So recht klappte das nur im ersten und im letzten Drittel.

Denn tatsächlich ging es nach einem Treffern Laaksos nach einem Freischlag (9.) mit 0:1 in die Kabinen. Dann aber schepperte es in rascher Abfolge. Mit vier Gegentreffern zwischen der 25. und der 33. Spielminute geriet das Spiel aus Kauferinger Sicht auf Abwege. Beim 6:2-Pausenstand – für die Red Hocks hatte noch Rieß getroffen – war die Partie so gut wie entschieden. „Im zweiten Drittel holte sich Bonn die Kontrolle zurück und hat uns phasenweise dominiert“, räumt Wipfler ein.

Im letzten Drittel lief es dann auf der letzten Rille wieder besser. Mehr als der 7:2-Endstand ins zugunsten eines weiteren Feldspielers verwaiste Kauferinger Tor tat sich aber nicht mehr.

1. FBL: DJK Holzbüttgen vs. FBC München

Das Münchener Spiel gegen Holzbüttgen waren jenem der Red Hocks vom Vortag nicht unähnlich. Bis ins letzte Drittel hinein sah sich der FBC auf Schlagdistanz – das bayerische Happy End blieb dann an diesem Tag aber doch aus. In Summe habe man zum wiederholten Male zu viele Abpraller vor dem eigenen Tor nicht konsequent genug abgeräumt, bedauert Spielertrainer Julian Rüger.

Imo Ziemendorf (5.) hatte den erstmaligen Rückstand umgehend beantwortet, im zweiten Drittel brachte Luis Rüger den FBC per Traumtor – auch das eine Parallele zum Vortag – zurück auf die Anzeigetafel (24.), nachdem die Gastgeber zuvor auf 3:1 gestellt hatten (7., 21.). „Spielerisch machen wir seit Neujahr Fortschritte, mit Ausnahme eines Drittels gegen Schenefeld“, behält Julian Rüger trotz dem letzten Tabellenplatz einen unverstellten Blick. Die Qualität der Chancen und auch deren Ausbeute könnte freilich besser sein, dennoch bleibe er angesichts einer ordentlichen Entwicklung zuversichtlich. Es brauche nur noch ein paar Wochen Geduld. Die gemeinsame Zeit – der FBC war schon am Samstag angereist – habe das Team zudem näher zusammengebracht.

Dass es nicht schon gegen Holzbüttgen mit Zählbarem klappte, lag dann insbesondere am letzten Drittel. Nachdem es in kurzem Abstand zwei weitere Gegentreffer setzte (47., 48.), geriet der Sieg in einige Ferne. Fünf Minuten vor Schluss war die Messe nach einem weiteren Gegentreffer, diesmal in Unterzahl, so gut wie gelesen. Torben Kleinhans hübschte das Ergebnis mit einem erfolgreichen trockenen Freischlag aus kurzer Distanz noch auf den letzten Drücker auf, dann war Schluss (60.).

Wichtig werden könnte dieser Treffer auf jeden Fall noch:  Die rote Laterne der 1. FBL brennt nun beim FBC München, doch trennt nur das Torverhältnis die Landeshauptstädter von den Red Hocks – es bleibt also wohl spannend bis zum Schluss. Auch der TV Schriesheim und damit das Heimrecht in den Playdowns ist für beide weiterhin in rechnerischer Reichweite. Das spielfreie kommende Wochenende bietet nun eine willkommene Gelegenheit zum Durchschnaufen und neuen Bündeln der Kräfte.

2. FBL Süd/Ost: Eisbären Berlin Juniors vs. ESV Ingolstadt Schanzer Ducks

Geht da vielleicht sogar noch etwas in Richtung direkter Klassenerhalt? Drei Spiele stehen noch aus, sechs Punkte Rückstand haben die Schanzer Ducks jetzt noch auf das rettende Ufer, von dem gerade die Eisbären Juniors winken. Zwar spricht auch das Torverhältnis gegen Ingolstadt, doch ein Anfang für eine Aufholjagd ist durch den Sieg über eben jene Berliner gemacht.

In der Bundeshauptstadt lieferten sich beide Teams von Anfang an ein enges Match, das zwölf Minuten vor dem Ende aber aus Ingolstädter Sicht in die Hose zu gehen drohte. Michael Bachmann (12.), Kevin Kleber (16.) und erneut Bachmann (36.) hatten bis dahin für die Ducks getroffen, dann aber jubelten zweimal die Eisbären. Beim Spielstand von 5:3 war so langsam doch Eile geboten, die Offensivmaschine in Gang zu bringen.

Das übernahm erneut Bachmann. Auf den Anschluss (54.) ließ er im Powerplay auch noch den Ausgleich (58.) folgen. Und in der Verlängerung machte er dann mit einem verwandelten Penalty gleich noch den Deckel drauf.

Auch der ESV hat nun spielfrei, weiter geht es am 8. Februar mit einem Heimspiel gegen Wernigerode.

 

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