Donauwörth – Mit einigen Ausrufezeichen ist die floorballshop.com Regionalliga in die neue Saison gestartet: Der SV Nordheim und der FBC München 2 untermauern ihre Ambitionen, Meister Red Hocks Kaufering 2 legt nach langer Zeit wieder eine Bauchlandung hin. Die Wikinger vom PSV München sind mit ihrem Comeback zufrieden, die Punkte behalten aber die Lumberjacks Rohrdorf.
SG Amendingen/Puchheim vs. FBC München 2
FBC-Trainer Sören Krieger plant in Etappen: „Grundsätzlich ist das erste Drittel unser schwächstes. Wenn wir mit einer Führung in die Pause gehen, gewinnen wir in der Regel das Spiel.“ Umso wichtiger dürfte ihm gewesen sein, dass seine krankheitsbedingt kurzfristig umsortierten Reihen den 0:1-Rückstand aus der achten Minute rasch wieder wettmachten. Dennis Häbel (13.), Maxim Zhushman (16.) und Kai Finkenwirth (19.) fanden bis zur Sirene die Antwort auf Kilian Benischkes 1:0. „Wir hatten ein Chancenplus und haben dadurch folgerichtig ausgeglichen und sind in Führung gegangen“, so Krieger.
Hernach sei dann tatsächlich nichts mehr angebrannt. „Im weiteren Verlauf haben wir das Spiel beherrscht und später auch souverän gewonnen“, fasst der Coach zusammen. Besonders hervor tat sich Vierfachtorschütze Kai Finkenwirth.
Mit einem 9:2-Sieg setzte sich die Reserve des FBC München gleich mal an die Tabellenspitze. Heißt auch: Das Duell am kommenden Samstag mit dem SV Nordheim wird schon ein erstes Gipfeltreffen. „Sie haben viele gute Spieler“, hebt Krieger insbesondere Marek Sedelmeier hervor. Defensive sei Trumpf, seine Münchener sieht der Coach klar in der Rolle des Jägers.
Lumberjacks Rohrdorf vs. PSV Wikinger München
Zwei Coaches, zweimal fast der gleiche Wortlaut: „Erst mal wieder reinkommen“, gab Rohrdorfs Barbara Brandmaier als Devise aus. Auf defensive Kompaktheit setzte PSV-Spielertrainer René Ghigani-Braun. Nur nichts überstürzen, so der Tenor der beiden. Und dann: „Nadelstiche setzen“.
Nach dem 8:4 (4:1/2:1/2:2) herrscht weitgehende Zufriedenheit auf beiden Seiten. Auf Rohrdorfer Seite über einen „nie gefährdeten Sieg“ und auf Münchener Seite darüber, dass beim Comeback die Ligatauglichkeit erbracht wurde. „Ich bin sehr stolz“, lobt Ghigani Braun eine „tolle Mannschaftsleistung, die auch gezeigt hat, dass wir kein Kanonenfutter sind“.
Nur anfangs sei sein Team etwas ins Schwimmen geraten, fasst der Oberwikinger zusammen. Eine taktische Anpassung im Lauf der Drittels habe da schon Besserung gebracht. Die Moral seiner Truppe sei ohnehin stets einwandfrei gewesen.
Gegenüber Brandmaier sieht es so: „Der PSV stand recht tief, wodurch wir viele Phasen mit dem Ball hatten. Wir konnten uns dadurch sehr viele Möglichkeiten erspielen. Im zweiten Drittel hatten wir einige schöne schnelle Spielzüge was wir aber nicht in Tore ummünzen konnten.“
Fleißigster Scorer der Rohrdorfer war gleich wieder Kilian Tiefenthaler (ein Tor, drei Assists) – gemeinsam mit Neu-Lumberjack Oliver Beer (drei Tore, ein Assist). Das Münchener Premierentor steuerte Christian Lau bei.
Weiter geht es für die Lumberjacks schon am kommenden Samstag gegen Kaufering. „Gegen den amtierenden Meister wird die Defensive mehr gefordert sein“, schaut Brandmaier voraus. Die Wikinger sind dagegen am nächsten Spieltag spielfrei. Der Fokus liegt somit auf dem Training. „Spielaufbau, Zweikampfverhalten sowie Chancenerabeitung werden ein Schwerpunkt“, so Ghigani-Braun. „Nach vier Trainingseinheiten auf dem Großfeld sind keine exorbitanten Dinge möglich. Die Grundlagen sind gelegt und der Rest kommt von Spiel zu Spiel sowie im Training.“
SV Nordheim vs. VfL Red Hocks Kaufering 2
Einen deutlichen Verlauf nahm das Aufeinandertreffen zwischen dem gastgebenden SV Nordheim und den VfL Red Hocks Kaufering 2 (Beitragsfoto: Börsch). Auf der einen Seite standen die Gastgeber, Teil der Schwaben-SG, die vergangene Saison die bayerische Vizemeisterschaft holte. Auf der anderen Seite der amtierende Titelträger und süddeutsche Champion.
„Wir wollten uns an die Punkte halten, die wir im Training ausgearbeitet haben und unsere Stärken ausspielen – kompakte Defensive und kreatives, schnelles Offensivspiel. Außerdem wollten wir uns auf die Abschlussstärke der Nordheimer, insbesondere der Sedelmeier-Brüder, einstellen und Schüsse blocken”, sagt Kauferings Verteidiger Jonas Rubenwolf. Das klappte zunächst auch ganz ordentlich, zumindest phasenweise: Seine Red Hocks waren im ersten Drittel spielbestimmend und gingen durch Tom Zöllner in Führung (7.). Weitere Chancen ließen die Kauferinger aus und so spielten sich die defensiv gut arbeitenden Nordheimer in die Partie. Nach dem Ausgleich Phillip Hofers (13.) ließ der Meister auch die Nordheimer Führung nach einer Schlafmützigkeit bei einem Freischlag zu – Marek Sedelmeier (19.) stellte auf 2:1.
Ballverluste im Offensivspiel, viele verlorene Zweikämpfe in der neutralen Zone und immer wieder Nachlässigkeiten im Defensivverhalten musste Kauferings Trainer Tom Richardon bei seiner Mannschaft im zweiten Drittel konstatieren. „Da waren wir oft zu nachlässig in den Zweikämpfen, was zu schnellen Ballverlusten und Kontern der Nordheimer führte”, meint auch Verteidiger Rubenwolf. So war das 2:2 (wieder Tom Zöllner, 24.) nur eine positive Momentaufnahme, doch mit einem Doppelschlag legte Nordheims Topscorer Marek Sedelmeier (26., 31.) wieder auf 4:2 vor.
Im Schlussdrittel ein ähnliches Bild: Kaufering tat sich schwer, Chancen herauszuspielen, vom Spielfluss der vergangenen Saison war kaum etwas zu sehen. Die Gastgeber dagegen verteidigten aggressiv aber immer fair und hatten die Partie im Griff. Bei den Kauferingern schienen zunehmend die Kräfte zu schwinden und so legten Marek Sedelmeier (48., 56.) und Lukas Rebele (57.) weitere Treffer zum 7:2 nach. Das 7:3 durch Lukas Wexenberger (58.) kurz vor dem Ende war lediglich noch eine Randnotiz. „Wir haben unsere Erwartungen übertroffen und sind wunderbar in die Saison gestartet“, jubelt Fünffachtorschütze Sedelmeier. Sein Team trifft nun am Samstag in Memmingen auf den FBC München 2. „Wir wollen an der Ligaspitze mitkämpfen“, sieht er den SVN bereit.
Bei den Red Hocks indes heißt es nun nicht nur sich zu schütteln, sondern vor allem die Baustellen in den Bereichen Physis und Zusammenspiel schleunigst zu bearbeiten. Vergangene Saison komplett ungeschlagen, kam die erste Niederlage in dieser Spielzeit gleich am ersten Spieltag. Am kommenden Samstag geht es um 15.45 Uhr gegen die Lumberjacks Rohrdorf. „Es ist wichtig, dass wir in der Trainingswoche hart arbeiten und als Team an unseren aufgezeigten Schwächen arbeiten”, sagt Jonas Rubenwolf.