Bayern – Die drei Sonntagsduelle zwischen erster und zweiter Tabellenhälfte der Regionalliga haben keine Überraschung hervorgebracht. Am nächsten dran waren noch die Lumberjacks Rohrdorf, deren starke Aufholjagd beim 5:7 gegen den FBC München 2 aber unvollendet blieb. Die Zweitvertretung der Red Hocks wackelte gegen Puchheim kurz, machte schlussendlich mit 10:3 aber doch noch deutlich alles klar. Einen Start-Ziel-Sieg fuhr mit 7:0 die SG Nordheim/Augsburg gegen die SG Nürnberg/Regensburg ein.
Ob eine Vorentscheidung im Titelrennen gefallen ist, wollte Floorball Bayern nach dem letzten Regionalligaspieltag von seiner Instagram-Community wissen. Immerhin 130 User gaben ihre Stimme ab. Die Option „Abwarten. Das kommt noch völlig anders“, ist nun aber endgültig vom Tisch. Immerhin sechs Prozent hatten sich vorstellen können, dass ein anderes Team sich noch am Trio Kaufering 2, Nordheim/Augsburg, FBC München 2 vorbeischiebt.
Red Hocks Kaufering 2 vs. SF Puchheim (10:5)
Schwer getan hat sich Tabellenführer Kaufering (67 Prozent im Meister-Barometer) nach eigenem Bekunden gegen Puchheim. Zwar wurde die Siegesserie (alle sieben Ligaspiele gewonnen) mit einem 10:3- behauptet, doch die Souveränität der letzten Wochen ließen die Roten diesmal über viele Phasen des Spiels vermissen.
Und das hatte mehrere Gründe: „Die frühe Anstoßzeit um 10 Uhr in Regensburg, wo auf einem extrem rutschigen Boden gespielt wurde, schmeckte uns überhaupt nicht“, kommentiert Kauferings Kapitän Marco Tobisch. Das nutzten die zweikampf- und konterstarken Puchheimer insbesondere im zweiten Drittel, wo sie die Kauferinger immer wieder mit schnellen Gegenstößen (insbesondere über Maximilian Hager und Kapitän Florian Nitschke) geschickt überrumpelten. „Da haben wir uns in einigen entscheidenden Zweikämpfen nicht gut angestellt und die Fehlerkette vom Ballverlust über die Konterabsicherung bis hin zum Puchheimer Torabschluss war bei uns einfach zu lang.“
Zwar hatten die Red Hocks im Anfangsdrittel mit punktuell aufblitzendem Kombinationsspiel auf 4:0 vorgelegt durch Doppelpacks von Tom Zöllner (6., 18.) und Vincent Kliemann (4., 16.), doch spätestens mit Beginn des zweiten Drittels war endgültig der Wurm drin. Nach 34 Minuten stand es plötzlich nur noch 4:3 (Hager 22., Jonas Fuchs in Unterzahl 26., Florian Nitschke 34.) und Puchheim hatte sogar Chancen, auszugleichen. Immerhin: Verteidiger Maximilian Manhart setzte zum Ende des Drittels einen Schlenzer von der Mittellinie genau in den rechten Knick und sorgte damit vorläufig für etwas Ruhe (40.).
Im Schlussabschnitt zeigten die Kauferinger ihr bestes Drittel, was zum Teil wohl auch der dünnen Puchheimer Personaldecke (sieben Feldspieler) zu verdanken war. Marco Tobisch (48.) und Lukas Trieb (49.) erhöhten jeweils per Direktabnahme nach Querpass auf 7:3 und Kliemann (56.), Manhart (58.) und Zöllner (58.) trafen jeweils ein weiteres Mal.
„Mit unserer Leistung können wir heute trotz des Ergebnisses nicht wirklich zufrieden sein“, meint Tobisch. „Da wollen wir in den nächsten Wochen, wenn hoffentlich wieder alle Spieler mit an Bord sind, technisch wie taktisch eine Schippe drauflegen.“
FBC München 2 vs. Lumberjacks Rohrdorf (7:5)
Zunächst schien alles auf eine klare Sache hinauszulaufen: Die Reserve aus der Landeshauptstadt, die im Meister-Barometer mit 23 Prozent als zweitheißester Titelaspirant galt, zog durch Imo Ziemendorf (4.), Christian Graus (14.), Lassi Tyven (19.), Alesandro Jantscher (25.) und Justus Lerchl (25.) Tor um Tor davon. Vor allem die beiden Treffer zum 4:0 und 5:0 binnen 42 Sekunden schienen vorzeitig einen Haken hinter die Rohrdorfer Ambitionen zu machen, nach dem ersten Saisonsieg vom letzten Spieltag noch möglichst viele Punkte in dieser Saison einzusammeln.
Dass aus Sandro Padulas Ehrentreffer (33.) noch mehr werden könnte, erschien unwahrscheinlich. Erst recht nach Graus‘ 6:1 (36.). Dann aber zeigten die neun Lumberjacks, wie man einen jungen Gegner vor die floorballerische Reifeprüfung stellt: Ein Doppelschlag Kilian Tiefenthalers (46., 47.) sowie ein Powerplaytor Jonas Behringers (39.) stellten den bisherigen Verlauf auf den Kopf. Bei einer erneuten Überzahl bot sich die Chance, noch vor der zweiten Pause den Anschluss herzustellen.
Dieser ließ bis ins letzte Drittel auf sich warten, fiel dann aber sogar in Unterzahl. Abermals war es Tiefenthaler (43.). Etwas Luft brachte dem FBC, der fortan wieder besser dichthielt, das 7:5 Jantschers (50.). Nach einer auslaufenden eigenen Strafe und in der Schlussphase hatte Rohrdorf nochmals Powerplay-Gelegenheiten. München, das alle seine fünf Gegentore in einer Zeitspanne von zehn Minuten kassiert, sich dann aber erfolgreich gefangen hatte, behielt jedoch die Oberhand und brachte somit Mit-Konkurrent Nordheim/Augsburg unter Zugzwang.
SG Nordheim/Augsburg vs. SG Nürnberg/Regensburg (7:0)
Auf diesen reagierten die Schwaben (vier Prozent Meister-Wahrscheinlichkeit laut Instagram-Community) im Duell der Spielgemeinschaften aber ganz cool. Die eigenen Chancen besser zu nutzen hatte Matthias Germscheid, Kapitän auf Seiten Nürnberg/Regensburgs in dieser Saison schon mehrfach an sein Team appelliert – am Ende konnte sich der gegnerische Goalie Felix Schröppel aber sogar über einen Shutout freuen.
Seine Vorderleute trafen in schöner Regelmäßigkeit. Drei Tore im ersten Durchgang sowie jeweils zwei im zweiten und dritten ließen keine Unklarheiten entstehen. Ligatopscorer Marek Sedelmeier traf dreimal (2., 19., 30.), die weiteren vier erfolgreichen Abschlüsse verbuchten mit Elias Stecker (12.), Philipp Hofer (37.), Michael Holzinger (41.) und Oliver Beer (53.) vier seiner Mitspieler.
Ausblick
Weiter geht es am 2. März. Binnen zwei Wochen folgen dann die noch drei ausstehenden Spieltage der Regionalligasaison. Den Auftakt machen drei Duelle in Rohrdorf, die wieder dem Muster „obere Tabellenhälfte gegen untere Tabellenhälfte“ folgen: Die Red Hocks Kaufering 2 treffen auf Nürnberg/Regensburg, der FBC München 2 auf die Sportfreunde Puchheim und die gastgebenden Lumberjacks auf die SG Nordheim/Augsburg.
Beitragsfoto: Archiv/Franz