Bayerns Bundesligisten: FBC München kaltschnäuzig, Red Hocks nicht – Ingolstadt zurück in der Spur – Zwei Niederlagen für Münchens Damen

Bayern – Kaltschnäuzig hat sich der FBC München gezeigt und seinen Aufwärtstrend mit einem 8:6 über Bonn fortgesetzt. Anders die Red Hocks Kaufering, denen eine deutliche Führung gegen den TV Schriesheim noch im letzten Drittel entglitt; ein Punkt aus dem 7:8 nach Verlängerung ist angesichts dessen eine magere Ausbeute. Wieder in der Spur ist der ESV Ingolstadt, dem in Mainz ein 8:4-Arbeitssieg gelang. Keine Zähler brachte der erste Spieltag der 2. FBL der Damen dem FBC München. 

1. FBL: FBC München vs. SSF Dragons Bonn (8:6)

„Der Abstand ist noch recht groß“, sagt Bastian Zölzer. Doch der Blick geht jetzt nach oben, in Richtung Platz zehn. Mit einem 8:6 daheim gegen die SSF Dragons Bonn, die sich ihren Weg durchs verschneite Bayern in die Landeshauptstadt im Ausnahmezustand bahnten, nährte sein FBC München die entsprechenden Hoffnungen.

Zölzer selbst sorgte mit zwei Toren (52., 56.) dafür, dass eine kleine Bonner Aufholjagd im letzten Drittel nur ein Aufflackern blieb. Am Ende wurde er auch dafür zum Spieler der Partie gekürt. „Wir wollten einfach unser Ding machen und auf Bonns beste Scorer aufpassen.“ Das sei im Team gut gelungen.

Schon zuvor, im zweiten Drittel, hatten die Hausherren ihren Gästen mit drei Toren in schneller Abfolge einige Drachenzähne gezogen: Luis Rüger (36.), Richard Kellenberger (37.) und nur 13 Sekunden später Zoltán Rési machten aus einem 3:3, zu dem Bonn eingangs des Durchgangs nach einem 3:2-Pausenstand ausgeglichen hatte, ein 6:3.

Am Ende reichten die Kräfte, um sich der Bonner entscheidend zu erwehren. „Dass wir lange mit drei Reihen spielen konnten, war auf jeden Fall ein wichtiger Faktor“, fasst Zölzer zusammen.

Ausgebremst wurden die Münchener dann tags darauf vom bayerischen Winter: Die Fahrt am Sonntag zu den Berlin Rockets bliesen sie ab. Weiter geht es nun am kommenden Sonntag bei der in dieser Saison noch wenig konstanten DJK Holzbüttgen. Punkte beim strauchelnden Topclub der letzten Jahre würden die Blicke aufs hintere Tabellenmittelfeld nochmals ein Stück begehrlicher werden lassen.

1. FBL: VfL Red Hocks Kaufering vs. TV Schriesheim (7:8 n.V.)

Ein gutes Stück weit selbst um den heißersehnten Heimsieg haben sich die Red Hocks gebracht. Weder ein früher 3:0-Vorsprung noch eine 6:2-Führung zu Beginn des letzten Drittels reichten. Am Schluss stand eine 7:8-Niederlage nach Verlängerung.

Zu Beginn war sie spürbar, diese Leichtigkeit. Mit dem 3:0-Pausenstand war Schriesheim noch gut bedient; allen drei Kauferinger Treffern durch Moritz Leonhardt (7., 10., 11.) waren starke Kombinationen vorausgegangen. „Der Spaß war da“, schildert Angreifer Benedikt Föhr.

Im zweiten Drittel dann der erste kleinere Bruch: Aus einer ganzen Reihe Schriesheimer Strafen entsprang noch das 4:1 durch Antton Lukka (31.), zuvor hatten die Gäste ebenfalls ein Powerplay genutzt (27.). Doch die Griffigkeit ging verloren, jetzt waren es die Kauferinger, die mit dem 5:2-Pausenstand Glück hatten. Das zweite Tor der Gäste, wieder in Überzahl (34.), hatte Kapitän Marco Keß (39.) noch beantwortet.

Schwer zu fassen für die leidgeprüften Kauferinger und ihre 240 Fans in der Halle, was sich dann im letzten Durchgang abspielte. Umso mehr, weil Moritz Leonhardt noch auf 6:2 (41.) stellte. Doch binnen fünf Minuten kamen die Gäste bis auf einen Treffer heran; spätestens jetzt machte sich Nervosität breit. „Wir haben angefangen, aufs Ergebnis zu schauen“, so Föhr. Die Schriesheimer – im Gegensatz zu den Kauferingern, deren Spiel in Chemnitz winterbedingt abgesagt worden war, mit einem schweren Spiel vom Vortag in den Knochen – kamen zu einfachen Abschlüssen. Die Red Hocks trugen ihre Angriffe zu unsauber vor, um noch für echte Entlastung zu sorgen.

So schien es trotz dem 7:5 (53.) durch Benedikt Föhr nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Vorsprung endgültig dahin war. Nur gut 20 Sekunden nach dem Anschluss (58.) dann der Ausgleich (58.), als Schriesheim den Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Feld geholt hatte. Unmittelbar vor der Schlusssirene wären beinahe sogar der eine Punkt und das Unentschieden noch den Bach herunter gegangen.

In der Verlängerung scheuten beide Teams das Risiko, Kaufering machte aber wieder den einen Fehler mehr: doppelter Ballverlust bei einem Angriff, Gegentor, aus, Niederlage und lange Gesichter.

Am kommenden Sonntag (16 Uhr), beim Heimspiel Letzter gegen Erster, empfangen die Red Hocks den UHC Weißenfels. „Da haben wir überhaupt nichts zu verlieren“, schaut Jung-Angreifer Gregor Denk voraus. Vor Anpfiff besucht der Nikolaus den Nachwuchs, während des Spiels rufen die Lechfloorballer zum großen Teddybär-Toss auf: Beim ersten Tor der Gastgeber werfen alle Zuschauer mitgebrachte Kuscheltiere für den guten Zweck aufs Feld.

Coach Daniel Nustedt ist bei den Red Hocks gerade als Krisenmanager gefragt. (Foto: Finkenzeller)

2. FBL Süd/West: Floorball Mainz vs. ESV Ingolstadt Schanzer Ducks (4:8)

Die Packung gegen Spitzenreiter Ebersgöns haben die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt mit einem 4:8.-Auswärtssieg abgeschüttelt. Wirklich in Bedrängnis kamen die Gäste bei Liganeuling Mainz dabei nie.

Die Führung ließ auf sich warten (Kleinbauer; 17.) – doch sie war verdient und heißersehnt. So schildert es Trainer Max Eberle, der seinem Team ebenso wie Spielmacher Michael Bachmann, die zwei Goalies Johannes Schönmeier und Lukas Ignatzek sowie Nachwuchsverteidiger Tim Rossié nicht auf dem Feld zur Verfügung stand. Bis zum Gang in die Kabine legte Daniel Böhme noch nach (19.). „Die Führung hätte zu diesem Zeitpunkt höher ausfallen müssen,“ findet Eberle, der bei seinem Team gleichzeitig eine zu sorglose Abwehrarbeit bescheinigte.

Rächen sollte sich das nicht, denn die Offensive lieferte nun in schöner Regelmäßigkeit. Erst zur Hälfte des Spiels fiel das erste Gegentor – da hatten die Schanzer Ducks bereits fünfmal zugelangt.

In den letzten zehn Minuten knickte sein Team defensiv erneut wieder etwas ein, bemängelt Eberle. Beim 4:8 war Schluss. „Ein Wermutstropfen bleibt die instabile Verteidigung mit vier Gegentreffern gegen einen doch eher harmlosen Gegner“, fasst der Trainer zusammen. Zum Guten ändern soll sich das nach Möglichkeit schon bis Samstag: Dann geht es gegen Frankfurt, den heißesten Rivalen um Platz zwei hinter dem enteilten Spitzenreiter Ebersgöns.

2. FBL Damen: FBC Havel vs. FBC München (3:2) und FBC München vs. Red Devils Wernigerode (3:7)

Drei Teams zählt die neue 2. FBL der Damen, diese treffen sich in dieser Saison an fünf Spieltagen im monatlichen Rhythmus zu Spieltagen. Die ersten Partien ließen bis in den Dezember auf sich warten, am vergangenen Wochenende war es dann soweit.

“Für das Damenteam gab es neben dem Trainer- auch einen Systemwechsel, so dass hier noch viel Arbeit steckt bis alle Rädchen wirklich ineinander greifen”, hatte Coach Lars Drießnack schon vor der ersten Pokalrunde zusammengefasst. Vor Ort dabei mithelfen, die Abläufe zum Ligaauftakt in Potsdam weiter aufeinander abzustimmen, konnte er diesmal verletzungsbedingt nicht.

Gegen die Gastgeberinnen vom FBC Havel beharkten sich beide Teams auf Augenhöhe, ohne dass viele Tore fielen. Im letzten Drittel brachte Flora Riis die Münchenerinnen in Führung, doch hielt dieses 1:2 nur knapp drei Minuten. Den Lucky Punch landete der Gegner: Das 3:2 in der Schlussminute war auch der Endstand.

Gegen favorisierte Wernigeröderinnen brachte Josefin Liebetrau (6.) München in Führung, dann aber übernahmen die Red Devils. Vom zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand (22.) knabberte der FBC noch zwei Tore Differenz durch Selay Aslan (27.) und Riis (36.) ab, vollständig kippte das Spiel aber nicht mehr.

Weiter geht es am Dreikönigstag in München.

 

 

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