Kaufering – Seit 2013 waren sie Teil der 1. FBL, jetzt geht es für die Red Hocks runter. Nachdem der vorzeitige Seriengewinn in der Relegation am Samstag beim SC DHfK Leipzig mit einer 3:1-Pleite verpasst wurde, besiegelte eine 4:3-Niederlage am Sonntag den Gang in die Zweitklassigkeit. „Wir werden hart weiterarbeiten und in naher Zukunft gestärkt in die 1. FBL zurückkehren“, fasste Spartenleiter Kevin Keß in einer ersten Reaktion zusammen.
Einen Sieg waren die Red Hocks noch davon entfernt, eine schwierige Saison erneut zu einem glimpflichen Ende zu bringen. Doch weil die Offensive in beiden Spielen zu harmlos blieb und die Gegentrefferquote zwar ordentlich war, das Zustandekommen der Einschläge im eigenen Kasten aber zu leicht ging, setzte sich Zweitligist SC DHfK Leipzig am Ende durch. „Der Abstieg ist verdient“, räumte Spartenleiter Kevin Keß ein. „Nach zwölf Jahren in der 1. FBL konnten wir uns diese Saison leider sportlich nicht durchsetzen.“ Die Enttäuschung sitze bei allen Red Hocks natürlich erst mal tief.
Nur ein Tor am Samstag
Ein einziger eigener Treffer – damit lassen sich im Floorball keine Spiele gewinnen. Dass es am Samstag gut 58 Minuten dauerte, bis die Red Hocks jubeln konnten, erwies sich als zu große Hürde.
Auf die Über- und Unterzahlformationen werde es in dieser Serie ankommen, hatte Kauferings Routinier Marco Keß vor Beginn der Relegationsserie vorhergesagt. Er hatte Recht.
In einem an Niveau mäßigen Duell neutralisierten sich beide Teams über die allerweitesten Strecken der Partie. Doch weil Leipzig seine ersten beiden Überzahlspiele durch Julius Ondruschka (18.) und Yoram Wolbold (20.) verwertete, die Red Hocks ihrerseits aber im Powerplay nichts zustande brachten, rannten die Kauferinger ab dem ersten Drittel einem Rückstand hinterher.
Nachdem dann zu Beginn der Schlussphase auch noch ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung das 3:0 einleitete (53.), war die Sache fast schon entschieden. Erst, als in der vorletzten Minute erneut ein Leipziger auf die Strafbank musste und Kaufering seinen guten Torwart Raphael Landherr zugunsten eines weiteren Angreifers vom Feld nahm, verkürzte Calli Rieß (59.). Aus einer Aufholjagd wurde aber nichts mehr.
Zu spät aufgeholt
Auch tags darauf kamen die mitgereisten Kauferinger Fans und jene zuhause vor den Bildschirmen aus dem Haareraufen kaum heraus. Erneut fand ihr Team offensiv zu wenig statt – dafür setzte es alle drei ersten Gegentreffer nach dem gleichen Schema: Langer Ball, verlorener Zweikampf, Tor. Lucas Frommhold (13.), Robert Perl (15.) und Leonard Gunstheim (30.) stellten auf 3:0, Aigars Belasovs (35.) erhöhte in Überzahl.
Erst in der 44. Minute brachte Benedikt Richardon die Red Hocks auf die Anzeigetafel. Nach den Treffern zwei und drei ihres Kapitäns (59., 60.) waren die Kauferinger 40 Sekunden vor der Schlusssirene plötzlich wieder da. Die sich noch bietenden Abschlüsse rauschten aber vorbei oder in den gegnerischen Block – Abstieg.
„Wir arbeiten seit über zwei Jahrzehnten hart daran, unsere eigene Jugend zu fördern und die Sparte Floorball in Kaufering zu professionalisieren“, sagte Spartenleiter Kevin Keß in einer ersten Reaktion am Sonntagabend. „Daran wird auch dieser Abstieg nichts ändern.“ Großer Dank gelte allen, die die Red Hocks bisher begleitet haben und dies auch weiter so halten. „Auch wenn es wie ein sportlicher Rückschritt scheint, werden wir die Chance nutzen.“