Bayern – Einen Pflichtsieg haben die Red Hocks Kaufering in der dritten Runde des FD-Pokals eingefahren, das 5:7 bei Zweitligist BSV Roxel war aber hart erkämpft. Vernehmbar an die Tür zum Achtelfinale hatte bereits der FBC München 2 geklopft, hindurch gegangen ist aber der SV Nordheim (Beitragsfoto: Börsch). Die Hürde Floor Fighters Chemnitz 2 souverän übersprungen hat die erste Münchener Garnitur. Einen anständigen Pokalfight, allerdings mit erwartbarem Ende, lieferte Zweitligist ESV Ingolstadt dem aktuellen Überflieger aus dem Oberhaus, den SSF Dragons Bonn.
BSV Roxel (2. FBL Nord/West) vs. VfL Red Hocks Kaufering (1. FBL)
Zunächst war es der Plan der Gastgeber, der bestens aufging. Denn nach achteinhalb Minuten lagen die Red Hocks schon 2:0 hinten. „Sie wollten das Chaos, wir das sichere Spiel“, schildert Kauferings Daniel Wipfler, wie der BSV Roxel seine Außenseiterchancen zu nutzen gedachte.
Vorgenommen hatten sich die favorisierten Lechfloorballer eigentlich, strukturiert Chancen herauszuspielen. Der Rückstand machte das aber nicht leichter, zumal die tief verteidigenden Münsteraner kaum etwas zuließen. Mehr als der rasche Anschluss durch Calli Rieß (10.) sprang im ersten Drittel nicht mehr heraus. Eine in den zweiten Abschnitt mitgeschleppte Unterzahl sorgte dann auch noch für das 3:1.
Coach Daniel Nustedt stellte zur Mitte des Spiels von drei auf zwei Reihen um. Nachdem Calli Rieß verkürzte (30.) und Roxel binnen 24 Sekunden antwortete, besorgte Wipfler nur rund 40 Sekunden später den Anschluss. Fortan traten die Red Hocks dominanter auf und unterbanden auch Roxels Umschaltspiel besser. „Wir sind wieder unserem Gameplan gefolgt“, fasst Wipfler zusammen.
Früchte trug das dann im letzten Drittel. Ein abermals durch Calli Rieß genutztes Powerplay (47.) gab den Startschuss. Dank eines verwandelten Penaltys von Juho Laakso (50.) und eines Treffers von Benedikt Föhr (51.) führte Kaufering mit 4:6.
Vier Minuten vor der Schlusssirene legte sich Roxel in einer Auszeit nochmal einen Plan zurecht, der zwar auch rasch den Anschluss brachte (57.), mit einem weiteren Treffer Benedikt Föhrs zum 5:7-Endstand war der Kauferinger Einzug ins Pokalachtelfinale aber in trockenen Tüchern. „Letztendlich gelang es uns das Spiel an uns zu ziehen“, bilanziert Wipfler. „Wichtig war dann auch, dass sich die Abschlussqualität verbesserte. Roxel hat einen guten Job gemacht.“
SV Nordheim vs. FBC München 2 (beide floorballshop.com Regionalliga Bayern)
Ins Pokalduell der bayerischen floorballshop.com Regionalligisten wie die Feuerwehr gestartet ist der FBC München 2. Nachdem Dennis Häbel (3.), Florian Riedl (9.) und Lukas Cordes (11.) getroffen hatten, lagen die Landeshauptstädter bereits nach rund zehneinhalb Minuten mit 0:3 vorne. Ein ums andere Mal liefen sie ihren Gegnern davon, räumt SVN-Trainer Nils Sedelmeier ein. Was nach diesem Start aber noch niemand wusste: Es sollten die letzten Anlässe zu Jubel für die Gäste gewesen sein.
An Peter Kechele war es, die Gastgeber in der Kabine wieder auf Kurs zu bringen. „Er hat eine entsprechende Ansprache gehalten“, schildert Nils Sedelmeier. Denn an einem gab es nichts zu rütteln: „Das erste Drittel haben wir komplett hergesc henkt“.
Im zweiten Durchgang hatte Nordheim zunächst eine Unterzahl zu überstehen. Das gelang und wenig später weckte Elias Steckers 1:3 (23.) den Mut seines Teams. In Tore übertrug sich das allerdings noch nicht; beide Teams leisteten sich in diesem Drittel zwei Strafen, die aber jeweils folgenlos blieben. Der SVN sei taktisch deutlich verbessert aus der Kabine gekommen, erkennt FBC-Routinier Christian Graus an, „wir haben gute Chancen zum vierten und fünften Treffer leider liegen gelassen“, fügt Mitspieler Valentin Güttler hinzu.
Im letzten Drittel zogen die Hausherren das Spiel vor 137 Zuschauern dann weiter auf ihre Seite. Nach einer Strafe kaum wieder vollzählig, hatte der FBC mit einem Eigentor Pech. Auf diesen Anschluss ließen Jonas Knaus den Ausgleich (47.) und Marek Sedelmeier (49.) die erstmalige Führung folgen. Nachdem München erneut ein Powerplay ungenutzt ließ, erhöhte Marek Sedelmeier auch noch (57.). Die letzte Drangphase der Gäste erstickten Philip Hofer (58.) und Knaus (59.) im Keim.
„Bis kurz vor Schluss war es eng“, ist SVN-Coach Nils Sedelmeier über den Spielverlauf froh. „Nach einem guten ersten Drittel haben wir das Spiel nach und nach aus der Hand gegeben“, bedauert FBC-Kollege Sören Krieger, der an diesem Tag nicht dabei sein konnte, das Pokalaus. „Die Niederlage ist eine große Enttäuschung für uns. Wir müssen nun in die Analyse gehen, um wenigstens die richtigen Lehren aus dem Spiel zu ziehen.“ Ein erster Ansatz: „Viele Leistungsträger sind jung und brauchen solche Spiele, um zu verstehen, wie sie auf den Momentum Change reagieren können.“ Für die weitere Pokalsaison wünsche man dem letzten verbliebenen bayerischen Regionalligisten viel Erfolg.
Floor Fighters Chemnitz 2 (Regionalliga Ost) vs. FBC München (1. FBL)
Sich gegen Regionalligist Chemnitz 2 keine Blöße gegeben hat Bundesligist FBC München. „Endlich mal wieder gewonnen, das war jetzt erst mal wichtig“, fasst Spielertrainer Julian Rüger zusammen.
In gleich zwei Tore mündete die erste Strafe des Spiels: Felix Haushofer (5.) sorgte in Unterzahl für das 0:1, ehe die Gastgeber ihr Powerplay nutzten. Richtig abzusetzen vermochte sich der hohe Favorit im ersten Drittel noch nicht – nach Treffern von Julian Rüger (16.) und Lovis Sturm (17.) handelte sich München vor der Pause noch den Anschluss ein (18.).
Das sollte es in diesem Spiel aber an Gegentoren gewesen sein. Sturm (21.), Lukáš Kunz (29.), Federico Vanoni (33.) und Haushofer (40.) schossen ein 0:4-Drittel und einen bereits beruhigenden 2:7-Vorsprung heraus. „Wir waren technisch oft unsauber“, bemängelt Spielertrainer Rüger, „nichtsdestotrotz haben wir einige gute Ballpassagen gehabt und Fortschritte im Offensivspiel gemacht“.
Im letzten Durchgang schlug sich das durch weitere Treffer nieder, Yannik Zölzer (43.) und Imo Ziemendorf (44., 45.) machten es zweistellig, Thomas Taraba (55.) stellte den 2:11-Endstand her. „Auch mit der Defensivleistung können wir zufrieden sein“, lobt Spielertrainer Rüger.
ESV Ingolstadt Schanzer Ducks (2. FBL Süd/Ost) vs. SSF Dragons Bonn (1. FBL)
Zweitliga-Schlusslicht Ingolstadt gegen Erstliga-Spitzenreiter Bonn: Vor dieser Konstellation frei aufzuspielen hatten sich die Schanzer Ducks vorgenommen. Nachdem Nationalspieler Florian Weißkirchen für das 0:1 gerade einmal 28 Sekunden brauchte, konnte es dem jungen ESV-Team kurz mulmig werden, doch danach hielt man ordentlich mit. Mit 0:2 ging es in die Pause – da hatten in dieser Saison schon ganz andere Teams gegen die Dragons schlechter ausgesehen.
Bonn stellte nun von drei auf zwei Reihen um, um seine Qualität zu verdichten und einen Gang hochzuschalten. Dreimal in Folge traf Jan Zwak (27., 30., 32.), ehe seine Mitspieler auch noch auf 0:6 (34.) und 0:7 (35.) stellten. Ingolstadt warf jedoch weiterhin alles rein, der erste Treffer durch Topscorer Michael Bachmann (35.) war der Lohn. Mit 1:8 ging es in die Pause.
Zwar war die Partie bereits vorentschieden, doch auch die letzten zwanzig Minuten sollten nicht nennenswert an Tempo verlieren. So war es Ducks-Rückkehrer Maximilian Eberle, der beim Freischlag dem blockenden Dragons-Verteidiger durch die Beine schoss, was Finn Ernst am langen Pfosten per Volley zum 2:8 (44.) nutzte. „Auch der letzte Treffer zum 2:9 Endstand (52.) änderte nichts daran, dass wir als enormer Underdog mit erhobenem Haupt aus der Partie gingen“, freut sich Eberle.
Ausblick
Drei bayerische Teams sind im FD-Pokal der Männer noch im Rennen. Die kommende Runde, das Achtelfinale der Damen und Herren, wird am 18./19. Januar ausgespielt. Die Auslosung erfolgt im Zuge einer Spontent-Übertragung während der anstehenden Weltmeisterschaft in Malmö.