So lief der neunte Spieltag in der Regionalliga Süd – Herren Großfeld

Donauwörth – Den vorzeitigen Titelgewinn in der Regionalliga verpasst hat Rohrdorf. Im Spitzenspiel zwischen dem Spitzenreiter und dem Tabellendritten Kaufering setzten sich die Red Hocks mit 9:6 durch und wahrten damit ihre Aussichten auf die Süddeutsche Meisterschaft, verabschiedeten sich aber gleichzeitig aus dem Titelrennen. Denn der direkte Vergleich bleibt bei den Lumberjacks. Weiter alle Möglichkeiten offen, von der Meisterschaft bis Platz drei, sind damit für die SG Augsburg/Nordheim, die ihre Pflichtaufgabe gegen den FC Stern mit 17:2 souverän löste. Für die Münchener war dies ein Rückfall in personell vergessen gehoffte Zeiten. Ihren vierten Tabellenplatz unter Dach und Fach gebracht hat die SG Nürnberg/Regensburg mit einem 11:4 gegen Puchheim.

VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. Lumberjacks Rohrdorf

Eine faustdicke Überraschung wäre es schon, würde Spitzenreiter Rohrdorf am letzten Spieltag gegen den Letzten Puchheim noch den Titel aus der Hand geben. Zwei Punkte Vorsprung beträgt der Vorsprung auf die SG Augsburg/Nordheim, wobei der direkte Vergleich bei den Schwaben liegt. Dass den Lumberjacks beizukommen ist, bewies am Samstag aber die Zweitvertretung der Red Hocks.

„Wir haben an uns geglaubt“, fasst John Blümke Kauferings Spiel gegen Spitzenreiter Rohrdorf zusammen. Foto: Archiv/Finkenzeller

Die Chance, die Meisterschaft vorzeitig klarzumachen, habe sich im Kopf eher als Last denn als Lust erwiesen, erkennt Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler. Anders dagegen die Red Hocks: Die Aussicht darauf, den designierten Champion zu schlagen, habe das ein oder andere Prozent Extra-Motivation herausgekitzelt, verrät Kauferings John Blümke.

Zwar brachten Johannes Höß (7.) und Martin Smit (9.) den mit zwei kompletten Reihen angetretenen Spitzenreiter in Führung und auf Blümkes Anschluss (10.) folgte nur sieben Sekunden später das 1:3 durch Florian Faltermeier (10.). Doch spätestens als Marc Lippert (14.) und wiederum nur 14 Sekunden darauf Blümke (14.) ausglichen, war das Duell eines auf Augenhöhe. „Wir haben an uns geglaubt, sind konzentriert als Einheit aufgetreten und haben Rohrdorf so wohl auch ein Stück weit genervt“, schildert Blümke. Lippert (18.) legte für die Red Hocks erstmals vor – diesen Rückstand konnte Faltermeier vor der ersten Pausensirene aber noch für die Lumberjacks reparieren (20.).

„Kaufering verteidigte geschlossen und machte es uns schwer in ihrer Hälfte zu kombinieren“, beschreibt Tiefenthaler, der den dann folgenden Durchgang als entscheidend ausmacht: „Das zweite Drittel ging mit 4:1 klar an die Red Hocks.“ Wieder Lippert (25.) und 20 Sekunden später Johannes Föhr (25.) stellten auf 6:4. Rohrdorf hielt durch Tiefenthalers Anschlusstreffer dagegen (36.), dann aber stellten Blümke (41.) und Noah Gold (44.) mit dem 8:5 die Weichen in Richtung Kauferinger Sieg.

Der Schlussdurchgang brachte zunächst außer Strafen nichts; eines seiner Powerplays nutzte Kaufering – abermals durch Lippert (44.). Das Hinspiel hatten die Lumberjacks noch klar mit 12:5 für sich entschieden, der womöglich noch heranzuziehende direkte Vergleich war also nicht angetastet. Doch um die wichtigen Punkte aus dem jetzigen Spiel zu holen, lief den Rohrdorfern spätestens nun die Zeit davon. Als erneut ein Kauferinger auf die Strafbank musste, erkannte Tiefenthaler die Chance und zog eine Auszeit – die auch zum 9:6 nur drei Sekunden später führte. Doch mehr war nicht mehr drin. „Wir waren oft zu kopflos“, bemängelt Rohrdorfs Spielertrainer. Allerdings bringe Kauferings Zweite auch eine gefährliche Mischung aus jungen Wilden und Erfahrung aufs Feld.

Ob es für diesen Mix nun aber noch zum Einzug zur Süddeutschen Meisterschaft, wird der letzte Spieltag am 18. März zeigen. Neben einem eigenen Sieg über die zweite Mannschaft des FC Stern München braucht Kaufering auch die Schützenhilfe der SG Nürnberg/Regensburg gegen die SG Augsburg/Nordheim. Für Rohrdorf gelte es indes, sich zusammenzuraufen, schildert Tiefenthaler. Ein letzter Schritt ist es noch zum bayerischen Titel.

FC Stern München 2 vs. SG Augsburg/Nordheim

Schul- und Semesterferien, zeitgleich zwei Heimspiele und ein Special Olympics Turnier in eigener Halle. So fasst Trainer Sönke Grimpen zusammen, wie es zum Ausfall-Rückfall seines FC Stern kam. Denn wieder zeigte sich: In Bestbesetzung spielen die Münchener mittlerweile eine ordentliche Rolle – doch Absagen tun weh.

Spiel auf ein Tor: Vor allem im ersten Drittel ließ die SG Augsburg/Nordheim den FC Stern München 2 so gut wie nicht zur Entfaltung kommen. (Foto: Franz)

0:8 stand es nach dem ersten Durchgang aus Sicht der neun Feldspieler und des einen Goalies aus der Landeshauptstadt; 0:12 genau zur Mitte des Spiels, verteilt auf sieben schwäbische Torschützen. „Gerade im ersten Drittel war unser Stellungsspiel nicht gut“, erkennt Grimpen. „In den Zweikämpfen waren wir insgesamt unterlegen.“

Im Lager der SG sei man davon ausgegangen, dass nur zwei Siege aus den letzten beiden Spielen das Ticket für die Süddeutsche Meisterschaft lösen würden, erklärt Kapitän Michael Holzinger, wieso seine Augsburg/Nordheimer das Gaspedal von Beginn an voll durchdrückten. Ansporn sei auch die heimische Kulisse gewesen – rund 100 Zuschauer verfolgten das Duell.

Immerhin sei nach dem ersten Abschnitt eine Steigerung zu erkennen gewesen, findet Münchens Trainer Grimpen einen positiven Ansatz. „Da hat uns Augsburg/Nordheim dann auch ein wenig mehr Platz gelassen, sodass wir zeitweise unser Spiel aufbauen konnten.“ Lukas Cordes gelang so nach einer recht stabilen Phase der Ehrentreffer (39.), auf den acht Sekunden später aber auch schon der 1:13-Pausenstand durch Holzinger folgte. „In Drittel zwei und drei hat uns München das Leben etwas schwerer gemacht“, bestätigt Holzinger.

In Überzahl legte Lassi Tyven (44.) noch das zweite Tor für den FC Stern nach; Phillip Hofer (47.), Marek Sedelmeier (48., 55./Beitragsfoto: Franz) und Oliver Beer (56.) besorgten das 2:17-Schlussresultat. „Insgesamt können wir rundum zufrieden sein“, ist Holzinger für den finalen Schlussspurt am 18. März optimistisch.

SG Nürnberg/Regensburg vs. SF Puchheim

Kontrollieren oder kontrolliert werden? Nachdem sie zuletzt gegen Rohrdorf über weite Strecken dominiert worden war, verordnete sich die SG Nürnberg/Regensburg diesmal wieder eine aktivere Rolle. Dabei fielen neun der 15 Tore gleich im ersten Drittel.

Nachdem Simon Neugebauer (4., 10.) für seine SG vorgelegt hatte, schenkten sich beide Teams binnen nicht einmal zwei Minuten gleich fünffach ein. Maximilian Hager (13., 14.) traf für Puchheim, Christoph Gehl (13.), Daniel Hollerauer (14.) und Clemens Spitzberg (15.) für Nürnberg/Regensburg – plötzlich stand es 5:2. Weil ein Eigentor (17.) und Gehl (17.) bis zur Pause noch auf 7:2 erhöhten, war bereits beim ersten Gang in die Kabine eine Vorentscheidung erzielt. „Das Drittel haben wir komplett verschlafen“, räumt Puchheims Spielertrainerin Silke Hager ein.

Puchheim schaut auf sich und die kommende Saison – die Liga schaut auf Puchheim: Werden die Sportfreunde im Titelrennen zum Rohrdorfer Stolperstein? (Foto: Wagner)

Zufrieden mit der Herangehensweise seines Teams über die ganze Partie hinweg ist SG-Sprecher Matthias Germscheid: Im Aufbau und der Verteidigung sei abgeklärt zu Werke gegangen worden. „Auf Druckphasen und Gegentore haben wir schnelle Antworten gefunden, sind ruhig geblieben und haben das Spiel weiter kontrolliert“, bestätigt Spitzberg. Einziges Manko, so Germscheid: Individuelle Fehler, die zu Gegentoren führten.

Diese blieben im zweiten Durchgang aber gänzlich aus; Andreas Kick (25.) und Jonas Mumperow (31.) legten für die mit drei Reihen angetretene SG nach. Germscheid selbst machte es im Schlussdrittel zweistellig (42.), ehe ein Eigentor (43.) und Maximilian Hager (44.) verkürzten und Eric Giestl (57.) den 11:4-Endstand herstellte. Nach dem verkorksten Beginn sei vieles besser gelaufen, findet Puchheims Silke Hager: „Unsere Verteidigung war präsent und der Aufbau besser als zuletzt“. Sie schaue nun bereits auf die nächste Saison.

Für beide Teams steht die Platzierung der noch laufenden Spielzeit nämlich bereits fest – allerdings können sie beim letzten Spieltag am 18. März durchaus noch zum wichtigen Faktor werden: Die SF Puchheim treffen auf die Lumberjacks Rohrdorf und Nürnberg/Regensburg auf die SG Augsburg/Nordheim. „Nürnberg/Regensburg hat dieses Jahr schon zwei starke Siege gegen Puchheim und Kaufering eingefahren“, ist Michael Holzinger, Kapitän der SG Augsburg/Nordheim gespannt. „Um die Süddeutsche fix zu machen, müssen wir über die gesamte Spieldauer eine konzentrierte Mannschaftsleistung abrufen.“

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